3. Februar 2016 3 Likes

Mit der Serenity zu Deadpool und Dr. Doom

Science-Fiction-Comic-Neuheiten im Februar

Lesezeit: 6 min.

Der Februar platzt aus allen Nähten, was lesenswerte bis unverzichtbare Comicneuheiten angeht, selbst wenn man sich auf lediglich einen einzigen Titel mit dem neuen Hollywoodstar Deadpool beschränkt. Fans epischer Superheldencrossover bei Marvel oder DC kommen im Februar genauso auf ihre Kosten wie alle Liebhaber von klassischer postapokalyptischer SciFi aus Frankreich oder von Multimediamarken wie „Firefly“, „Star Wars“, „Hellboy“, „Die Nacht der lebenden Toten“, „iZombie“ oder „Doctor Who“. Am Besten, wir fangen gleich mit der irren Comicflut an …

 

Secret Wars

Panini, Format und Umfang verschieden

Vor 30 Jahren begründete das Epos „Marvel Super-Heroes Secret Wars“ die Crossoverkultur im Superheldenmainstream. Bis zum Sommer tobt in den Publikationen bei Panini nun das neue „Secret Wars“, das in der Heftserie mit der Vernichtung des Marvel Universums beginnt und sich um das dreht, was übrig bleibt: Battleworld, einen Planeten unter Dr. Dooms Kontrolle, der aus den Fragmenten verschiedener Parallelwelten zusammengesetzt ist. Keine Serie bleibt verschont, dazu kommen Sonderbände und Megabände, und jede Eventstory liest sich wie eine Alternativweltgeschichte, da jedes Land auf Battleworld für sich steht. Die komplizierte, aber lesenswerte Hauptserie von Autor Jonathan Hickman und Zeichner Esad Ribic erscheint alle zwei Wochen.

 

Serenity Bd. 3: Zwischen den Welten

Panini, Paperback, 116 S.

Seit 10 Jahren erscheinen Comics aus dem unvergänglichen „Firefly“-Universum von Joss Whedons SciFi-Serie. Jetzt steht die Veröffentlichung des dritten Sammelbands auf Deutsch an, wofür die letzten nicht übersetzten Storys aus den USA zusammengekratzt werden. Enthalten sind die von Zack Whedon geschriebene und von Chris Samnee („Daredevil“) gezeichnete Hintergrundgeschichte Shepherds sowie drei Kurzgeschichten, unter anderem verfasst von Patton Oswalt („King of Queens“).

 

Lazarus Bd. 2: Der Treck der Verlierer

Splitter, Hardcover, 128 S.

Mag man nach dem Auftaktband kaum glauben, doch Greg Ruckas und Michael Larks SciFi-Kracher „Lazarus“ wird tatsächlich mit jedem Hardcover noch besser. Der zweite Band über die künstlich erschaffene Elitekriegerin Forever Carlyle und eine dystopische Zukunft, in der die Kluft zwischen Arm und Reich gigantisch ist, scheint außerdem aktueller denn je. Mitte Januar hieß es laut einer Oxfamstudie schließlich, dass 62 Superreiche heute so viel besitzen wie dreieinhalb Milliarden in Armut lebende Menschen, also rechnerisch beinahe die halbe Weltbevölkerung.

 

Deadpool: Greatest Hits

Panini, Hardcover, 324 S.

Deadpool hier, Deadpool da. Marvels durchgeknallter Söldner mit der großen Klappe ist seit Jahren Gegenstand eines hartnäckigen Hypes, der durch den ersten Solofilm im Kino gerade sicher nicht schneller vergehen wird. Deadpools deutscher Heimatverlag veröffentlicht passend zum Film diese fette, wuchtige Best-of-Anthologie im Hardcover, die einige der besten Deadpoolstorys aller Zeiten präsentiert, in denen er nach seinem ersten Auftritt u. a. auf die Avengers, Spider-Man oder den Punisher trifft. Einleitungen und andere redaktionelle Texte sorgen dafür, dass sich jeder sofort zurechtfindet und den abgefahrenen Wahnsinn genießen kann.

 

Die Überlebende Bd. 1 & 2

All Verlag, Hardcover, je 48 S.

Paul Gillon schuf mit „Die Schiffbrüchigen der Zeit“, das bei Splitter momentan neu aufgelegt wird, einen betagten Comicklassiker des SciFi-Genres. Daneben inszenierte der Franzose noch „Die Überlebende“, das deutschsprachige Leser womöglich aus der Veröffentlichung der Serie in „Schwermetall“ kennen. Der aufstrebende All-Verlag startet 2016 eine Neuausgabe der postapokalyptischen, mit offenherziger Erotik gewürzten Serie, in der Aude allem Anschein nach der letzte Mensch auf Erden ist. Im Februar erscheinen Band eins und Band zwei auf einen Schlag.

 

Star Wars: Kanan, der letzte Padawan Bd. 1

Panini, Paperback, 144 S.

Dieser Sammelband enthält als deutsche Erstveröffentlichung die ersten sechs Kapitel der Comicabenteuer von Kanan, den man als Jedi unter anderem aus der Animationsserie „Star Wars Rebels“ kennt. Die Panelgeschichten von Autor Greg Weisman und Zeichner Pepe Larraz sind das Prequel zur TV-Serie, die Weisman mitproduziert. In den Klonkriegen ist Kanan noch der Padawan Caleb Dume, der von seiner Jedi-Meisterin Depa Billaba ausgebildet wird. Dann werden alle Jedi zum Tode verurteilt …  

 

Die Nacht der lebenden Toten Bd. 2: Mandys Dämonen

Splitter, Hardcover, 56 S.

Der französische Autor Jean-Luc Istin und der italienische Zeichner Elia Bonetti setzen ihre Neuinterpretation von George A. Romeros Zombieklassiker „Die Nacht der lebenden Toten“ mit dem zweiten Album bei Splitter fort. Dabei modernisieren sie nicht bloß den Kultfilm, sondern verbeugen sich noch vor vielen weiteren Zombiestoffen aus allen möglichen Medien und kanalisieren die vielen Varianten und Einflüsse zu einer eigenen Geschichte.

 

iZombie Bd. 2: Blutsauger

Panini, Paperback, 172 S.

Die Comicvorlage zur erfrischenden TV-Serie „iZombie“, die hierzulande auf Sixx hoffentlich nicht vollständig untergegangen ist, passt bestens zum Thema Zombievarianten. Da es zwischen der Adaption und den Comics von SF-Autor Chris Roberson und Popartkünstler Michael Allred große Unterschiede gibt und man im Fernsehen keine rachsüchtigen Vampire, wahnsinnigen Wissenschaftler oder uralten Mumien sieht, steckt der zweite deutsche Comicband wieder voller Überraschungen.

 

Hellboy und die B.U.A.P. Bd. 14: 1952

Cross Cult, Hardcover, 144 S.

Inzwischen ist Mike Mignolas Hellboy-Universum ein ernstzunehmend großer Comickosmos für sich, dem manchmal schon etwas die Übersicht abgeht. Das 14. deutschsprachige „Hellboy“-Hardcover enthält allerdings die angenehm überschaubare Miniserie „Hellboy: 1952“, die in der Vergangenheit spielt und vom bulgarischen Künstler Alex Maleev („Daredevil“, „Scarlet“) sensationell zu Papier gebracht wurde. Den jungen B.U.A.P.-Ermittler Hellboy und sein damaliges Team verschlägt es nach Lateinamerika, wo der Schrecken schon wartet …

 

Spider-Woman Bd. 2: Alles auf Anfang

Panini, Paperback, 144 S.

Obwohl auf diesem Band eine Zwei steht, ist es eigentlich der erste Band. Ohne das Event „Spider-Verse“ hätte Autor Dennis Hopeless seine neue „Spider-Woman“-Soloserie nämlich sicher mit dieser mutigen, witzigen Neudefinition gestartet, die von den spanischen Zeichnern Javier Rodriguez und Natacha Bustos aufsehenerregend bebildert wurde. Das zweite Paperback mit Klappenbroschur, in dem Spider-Woman mit Reporter Ben Urich und einem drittklassigen Schurken schräge Fälle bearbeitet, ist einer der besten Superheldencomics des Jahres: frech, frisch, sympathisch und grafisch innovativ. Wer „Hawkeye Megaband“ gemocht hat, muss jetzt unbedingt „Spider-Woman 2“ lesen.

 

Doctor Who: Der zwölfte Doctor Bd. 1: Der wilde Planet

Panini, Paperback, 132 S.

Die ersten neuen Comics zur Kultserie „Doctor Who“ landeten Ende 2015 mit Verspätung auf dem hiesigen Markt. Für den Februar steht der erste Band mit exklusiven Comicabenteuern der aktuellen zwölften Inkarnation des Doctors in den Startlöchern. Der erfahrene englische Scifi-Comicautor Robbie Morrison und der ebenso routinierte britische Zeichner Dave Taylor schicken den nach Darsteller Peter Capaldis Abbild gezeichneten Doctor und seine Schauspielerin Jenna-Louise Coleman nachempfundene Begleiterin Clara auf eine fremde, exotische Welt.

 

Velvet Bd. 2: The Secret Lives of Dead Men

dani books, Paperback, 128 S.

Was hat uns Ed Brubaker in den letzten Jahren für Comics geschenkt! Die Wintersoldiersaga in „Captain America“, eine starke „Daredevil“-Strecke, „Gotham Central“ und massig eigene Krimicomics. In „Velvet“ krempelt Brubaker den Archetyp der Sekretärin aller „James Bond“-Geschichten komplett um. Velvet Templeton war eine englische Topagentin, wurde in späteren Jahren eine Sekretärin ihrer Behörde, und jetzt wird sie von allen als vermeintliche Verräterin gejagt und muss zeigen, was sie noch immer draufhat. Durch das historische Setting und die Agentenspielereien gibt es immer mal einen Hauch von SciFi in der Serie, der es rechtfertigt, den neuen, digital und gedruckt erhältlichen Band hier zu erwähnen. Verdient hat „Velvet“ es als absoluter Lesetipp allemal, und der Kleinverlag kann jeden Leser gebrauchen.

 

Justice League One Million Sammelband 1

Panini, Paperback, 324 S.

Eines der besten Superheldencrossover aller Zeiten, das Ende 1998 innerhalb eines einzigen Monats stattfand, kommt in zwei jeweils über 300 Seiten umfassenden deutschen Sammelbänden heraus. Die Helden der Justice League reisen in die ferne Zukunft des 853. Jahrhunderts und müssen dort vielen Gefahren ins Auge blicken. In der Zwischenzeit stellen sich ihre Erben in der Gegenwart Gegnern, die einen Plan ersonnen haben, der die Jahrhunderte überbrückt. In Sammelband Eins warten die ersten drei Hefte der Hauptserie von Autor Grant Morrison und zahlreiche Tie-Ins, unter anderem um Batman, Superman, Nightwing, Starman und Catwoman.

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