TV-Tipp: „Der schweigende Stern“
Im MDR läuft mal wieder der DDR-Klassiker
Kurt Maetzigs „Der schweigende Stern“ ist ein Kuriosum. Ein Science-Fiction-Film, der 1959 von der DEFA produziert wurde – eine Co-Produktion zwischen der DDR und Polen. Die Verfilmung des Romans „Die Astronauten“, den Stanislaw Lem 1951 verfasst hatte und den er selbst später als naiv bezeichnete. Noch naiver fand er allerdings den Film. Im westlichen Teil von Deutschand lief der Streifen unter dem reißerischen Titel „Raumschiff Venus antwortet nicht“. In den USA wurde eine Fassung gezeigt, in der unliebsame politische Töne entfernt wurden – so zum Beispiel alle Hinweise auf den Bombenabwurf von Hiroshima.
Ein Meisterwerk? Ganz sicher nicht. Kaum ansehbar ohne den Zeitkontext, aber ein historisches Zeugnis allererster Güte. Ja, da wird eine sozialistische Botschaft ins All getragen. Ja, die Spezialeffekte wirken heutzutage geradezu surreal. „Der schweigende Stern“, das ist wirklich eine andere Welt. Eine kleine Geschichtsstunde in Sachen Science-Fiction. Was für Forscher. Aber es muss ja nicht immer nur „Raumpatrouille“ sein.
Der Film läuft heute, Freitag (bzw. kalendarisch Samstag sehr sehr früh), um 0:35 Uhr beim MDR.
Und wer weiter forschen möchte, sollte sich unbedingt einmal die weit interessanteren, weit selten gezeigteren „Im Staub der Sterne“ (1976; hier offiziell beim DEFA-YouTube-Kanal) und „Eolomea“ (1972; hier ebenfalls beim DEFA-Kanal) ansehen. Das sind die eigentlichen SF-Juwelen aus diesem Umfeld. Juwelen? Na gut, sagen wir: ziemlich cooler Strass.
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