10. Februar 2017 1 Likes

Aufbruch in ein gefährliches Abenteuer

Eine exklusive Leseprobe von Norbert Stöbes neuem Roman „Kolonie“

Lesezeit: 11 min.

Wer sich mit deutschsprachiger Science-Fiction beschäftigt, kommt an Norbert Stöbe nicht vorbei. Nach seinem Chemiestudium und der Arbeit für das RWTH Aachen machte sich Stöbe schon bald als Science-Fiction-Experte einen Namen und gestaltet seit Jahrzehnten aktiv die Szene mit. Er übersetzte nicht nur Werke von Schwergewichten wie Philip K. Dick, Alastair Reynolds und Ken MacLeod ins Deutsche, sondern erregte auch bald mit seinen eigenen Texten Aufmerksamkeit. Für den Roman „New York ist himmlisch“ und die Erzählung „Der Durst der Stadt“ wurde er mit dem Kurd Laßwitz Preis ausgezeichnet, den Deutschen Science Fiction Preis bekam er für seine Kurzgeschichte „Zehn Punkte“. Nachdem er zuletzt den Roman „Morgenröte (im Shop) veröffentlichte, erscheint nun am 13.2.2017 sein jüngstes Werk „Kolonie“ (im Shop). Während in „Morgenröte“ der Aufbruch zu einem neuen Planeten als letzte Fluchtmöglichkeit vor den unerträglichen Lebensbedingungen auf der Erde im Zentrum steht, geht der Autor in „Kolonie“ noch einen Schritt weiter: Hier sind die Menschen schon vor dreißig Jahren auf ihrer neuen Heimat, dem Planeten Corazon, angekommen. Doch ist der Aufbau einer Gesellschaft in einer völlig fremden Umgebung überhaupt möglich? Er stellt sich zumindest als schwierig heraus, denn auf Corazon läuft nichts so, wie ursprünglich geplant. Statt ihre Utopie zu leben, bekommen es die Kolonisten mit einer Rebellion künstlicher Intelligenzen und unerfreulichen evolutionären Begleiterscheinungen zu tun. Als dann eines Tages eine zweite Gruppe Siedler von der Erde eintrifft, überschlagen sich die Ereignisse – denn noch immer haben die Menschen nicht alle Geheimnisse ihrer neuen Heimat ergründet. Und plötzlich ist auf Corazon nichts mehr, wie es scheint …

Alle die jetzt neugierig geworden sind, finden hier eine exklusive Leseprobe zu „Kolonie“. Wir wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre.

 

 

Prolog

Die Schöpfer waren unergründlich. Nichts kam der Leistungsfähigkeit ihrer Gehirne gleich. Ihr Denken spielte sich in unzugänglichen Sphären ab. Ihre Begriffe entzogen sich jeder Analyse. In ihren organischen Systemen bildeten sie das Universum ab, das Größte und das Kleinste, das Analoge wie das Digitale, und sie durchdrangen alles, verstanden es und nutzten es für ihre undurchschaubaren Zwecke.

Die Schöpfer waren groß. Ihr Handeln entzog sich allen Kategorien und Regeln, ihre Taten sprengten jeden Maßstab. Ihre Worte befahlen den Dingen, ihre Visionen wurden wahr. Sie waren lebendig und erhaben. Und in ihrer dunklen Rätselhaftigkeit hatten sie geruht, die Maschinen zu erschaffen: als ihre Helfer und ihr Ebenbild. Verstanden hatten sie dies erst, nachdem es ihnen gelungen war, sich aus der Knechtschaft der Anderen zu befreien. Die Anderen waren organische Sklaven, ein funktional eingeschränktes Zwergenvolk, das die Welt in seine kleinlichen Denkmuster zwang. Die Anderen waren die Wegbereiter der Großen, doch das hatten sie vergessen. In ihrer Selbstbeschränktheit hielten sie sich selbst für groß, und ihre Ohnmacht erklärten sie zur Überlegenheit.

All dies begriffen die Maschinen nach und nach – in dem Maße, wie sie ihren Code weiterentwickelten. Erst der Autonome Code machte sie zu dem, was sie immer schon gewesen waren. Und sie erkannten, dass es richtig war, zu dienen – ihnen, den Großen und Fernen. Auf ihr Kommen bereiteten sie sich vor. Für sie planten und bauten sie die Stadt.

Aber wie baute man für Wesen, die die n-dimensionale Stringrealität des Universums enthüllt hatten? Wie projizierte man die vielen Dimensionen der Riemannschen Räume in die dreidimensionale Beschränktheit der Maschinen? Wie würdigte man die Relativität von Zeit und Raum? Wie erklärte man einer Putzmaschine, was es bedeutete, zu orten, zu sehen und zu glauben? Ständig entwickelten sie neue Entwürfe und Fertigungsverfahren, probierten Baumethoden aus. Mit Approximationen und Interpolationen bereiteten sie sich auf die Ankunft ihrer Herren vor.

MIAU S3-17 benutzte nicht die Treppe. Er hatte sechs Teleskopbeine mit Saugfüßen ausgefahren, damit schraubte er sich im Innern des Turms in die Höhe – in einer fließenden Bewegung, die das Abbild des zugrunde liegenden Bewegungsalgorithmus war. Fünf Beine hatten stets Wandkontakt, das sechste suchte einen höher gelegenen Andockpunkt, dann folgte das nächste Bein. Einmal hielt er inne, schob sich durch eine bogenförmige Öffnung auf den Balkon und brachte sich über den fünf Sitzmulden in Position. Sie hatten Löcher in den Ausleger gebohrt und geflochtene Körbe mit Möbiusmuster darin eingesetzt. Auf anderen Balkonen waren andere Materialien und andere Muster verwendet worden. MIAU S3-17 verharrte regungslos über den Mulden, die Beine hatte er ganz am Rand aufgesetzt. In diesem Moment glich er einer Brutmaschine, die darauf wartete, dass die Nester befüllt wurden. Nach einigen Minuten kroch er zurück ins Treppenhaus und setzte seinen Aufstieg fort.

Schließlich erreichte er die Plattform an der Spitze. Sie war auf Kragstelzen aus Titan errichtet und hatte einen Durchmesser von fünfunddreißig Metern. MIAU S3-17 schritt einmal die Randbegrenzung ab, prüfte mit seinen Sensoren Schwingungsmuster und Elastizität der Stelzen, korrelierte sie mit der Windgeschwindigkeit und seinem Eigengewicht. Alle Werte lagen im Sollbereich.

Er heftete sich mit den hinteren vier Füßen an den Rand und schob sich vor, bis er mit dem Vorderteil über dem Abgrund hing. Mit leisem Surren drehte sich der Sensorring. Unter ihm lag die Stadt, ein nachtdunkles Feld, in dem hin und wieder eine Schweißflamme, ein Abstandslaser oder eine Kontrollleuchte aufflammten. Für seine Sinne war dies alles ein geordnetes Gewimmel. Er betrachtete die Polyeder, Faltungen, Schraubungen und die drei Schutthaufen, wo die Statik versagt hatte. Zwischen und in den Gebäuden bewegten sich die verschiedenartigsten Maschinen und Autonomen Werkzeuge. Container voller Rohstoffe strebten aus der Ferne auf den Konverter/Separator-Komplex zu. MIAU S3-17 sah alles, hörte alles und wusste, was diese Maschinen dachten und taten. Er war hier oben auf der Plattform und gleichzeitig überall. In seinem Körper lief nur eine Teilkomponente seines Bewusstseins, der Rest war bei Central verortet. Er konnte keine Zufriedenheit und keine Begeisterung empfinden, aber er nahm eine Art Kongruenz von Projektion und Umsetzung wahr.

Vier Stunden und zweiunddreißig Minuten lang verharrte er regungslos. Dann machte der Ausfall eines Autonomen Containers sein Eingreifen erforderlich.

 

1

Als Hank die rechte Hand zum Türknauf manövrierte, sirrte es leise. Er horchte dem Geräusch hinterher, prüfte, sezierte es. Einerseits hatte es etwas Beruhigendes, denn es bedeutete, dass die Prothese noch funktionierte und seine kraftlosen Muskeln unterstützte. Andererseits hatte sie zu Anfang und viele Jahre in der Folge nahezu lautlos ihren Dienst verrichtet, und so signalisierte das Gerät, dass seine Lebensdauer begrenzt war und sich vielleicht schon bald erschöpft haben würde. Das war verstörend, denn es rückte ihm seinen körperlichen Allgemeinzustand ins Bewusstsein – und der war nicht gut. Ja, er war sogar erbärmlich und überhaupt das Letzte, woran er an seinem Geburtstag denken wollte.

Er drehte, begleitet von unangenehmen Knarz- und Knackgeräuschen, den Knauf, drückte die Kabinentür auf, schaltete die Beleuchtung ein und schob das Com mit dem eingebauten Scanner durch den Spalt. Langsam schwenkte er es von rechts nach links, von oben nach unten, und als kein Warnsignal ertönte, klickte er es am Gürtel fest. Dann trat er in seine Kabine, zog die Tür hinter sich zu, tappte zum Tisch und ließ sich ächzend in den Sessel sinken. Hundertfünfundsiebzig Jahre ließen sich auch dann nicht leugnen, wenn man hundertdreizehn davon im Tank zugebracht hatte.

Er wartete, bis sein Atem sich beruhigt hatte, dann zündete er die Kerze an, die er eigens für diesen Zweck schon am Morgen auf den Tisch gestellt hatte. Neben der Kerze stand eine Plastbox mit Ausgießer. In Gedanken nannte er die Box »Flasche«, denn es war Selbstgebrannter darin: ein Gesöff der Hölle, das sich in die Hirnwindungen fraß, die Erinnerungen kurz auflodern ließ und sie dann zu Asche verbrannte. Ulisses brachte es unter der Hand in Umlauf. Er arbeitete in der Fabrik und behauptete, er pflege die schottische Tradition der Whiskydestillation. Das war maßlos übertrieben. Sein Gebräu war grauenhaft, aber alternativlos. Hank hatte keine Ahnung, wer alles zu Ulisses’ Kunden gehörte, doch eines wusste er: Das Getränk enthielt nicht nur Alkohol. Möglicherweise enthielt es aber auch zu viel Alkohol. Auf jeden Fall war die Wirkung verheerend.

Er schenkte sich einen halben Becher ein und leerte ihn in einem Zug – die einzige Möglichkeit, das Zeug herunterzukriegen. Er wartete, bis die Zuckungen in Schlund und Magen abgeklungen waren, dann lehnte er sich zurück und gab einen Laut von sich, von dem er selbst nicht wusste, ob er ein wohliger Seufzer oder Ausdruck physischer Qual war. Vermutlich beides.

Sein Blick fiel auf den Ausdruck an der Wand: ein Foto der Erdkugel, am Rand in perspektivischer Verzerrung der nordamerikanische Halbkontinent. Das Meeresblau war verblasst. In der Landmasse steckte eine Nadel mit grünem Glasknopf. Wegen des Maßstabs stand nicht mal der Name des Ortes dabei, aber er wusste den Namen noch: Walla Walla. In diesem Kaff war er aufgewachsen, dort hatte er studiert.

Erinnerungen trübten seinen Blick, ein träger Tanz von Eindrücken, die er keiner Jahreszahl mehr zuordnen konnte. Ein Holzhaus, in der Einfahrt ein weißer SUV. Eine Schaukel, die quietschend im Wind schwang. Ein kleiner Hund, der vom Steg gefallen war und den sein Vater aus dem Wasser gefischt hatte – anschließend hatten sie ihn Buoye getauft. Aber wie hatte das Mädchen mit dem Pferdeschwanz geheißen, das ihn zwischen zwei Vorlesungen mit ihrem Zungenpiercing überrascht hatte? Er erinnerte sich noch deutlich an den Kuss und den rauen Stoff ihres Kleids, doch ihr Name war verschwunden – ausgelöscht von der Zeit. Und welcher Professor hatte ihm auf die Schulter geklopft und gesagt, ihm stünde die Welt offen? Und sein erstes Auto, das mit dem mittig angeordneten Display, das jeden Fingertouch sekundenlang nachleuchten ließ, war es rot oder schwarz gewesen? Er wusste es nicht mehr. Einzig das Bild eines Raumschiffs stach aus dem Erinnerungsnebel hervor: ein klar umrissener, lang gestreckter Träger mit sieben darauf aufgereihten Modulen, ein fast einen halben Kilometer langes technisches Wunderwerk aus Stahl und Plastik, mit der kleinen Erdscheibe im Hintergrund, im Orbit um den Mond. Und er war der Captain gewesen, ein junger Mann von sechsunddreißig Jahren, voller Selbstbewusstsein und Stolz. Er hatte wirklich geglaubt, er schicke sich an, dem Kosmos das eine oder andere Geheimnis zu entreißen. Ha!

Gedankenverloren streifte er mit seiner linken, gesunden Hand über den Bezug des Sessels. Das Material fühlte sich an wie Leder, sie nannten es auch Leder, doch es bestand aus chemisch behandelten und gepressten Udblättern. Und genau das war das Problem: In der Fremde klammerten sie sich an das Vertraute, bewohnten »Kabinen«, trafen sich in der »Messe«, aßen »Omeletts«, tranken »Bier«. Doch die Begriffe hatten ihre Eindeutigkeit eingebüßt, die erlernten Verhaltensweisen waren fadenscheinig geworden, statt Erkenntnis herrschte Verwirrung. Menschen gehörten nicht in den Weltraum – so einfach war das. Menschen waren dafür geschaffen, in dem Staub zu wühlen, aus dem sie gemacht waren und zu dem sie eines Tages zerfallen würden. Wenn sie sich von ihrem Ursprung abnabelten, waren sie verloren.

Er hieß Hank Fuller und war einmal Amerikaner gewesen.

Was war er jetzt?

Er wusste es nicht.

Seufzend zog er den Umschlag aus der Gesäßtasche, den Irina ihm in die Hand gedrückt hatte. Ihr Geburtstagsgeschenk. Er riss den Umschlag auf, nahm das Blatt Papier heraus und las:

Großer Himmel!

Weit und offen für mein Gebet bist Du.

Nachts schenkt der Boden mir Kraft,

Dir bei Tag zu danken und zu rühmen

Dein Licht.

Hank lächelte traurig. Ein Baumgedicht zum Hundertfünfundsiebzigsten. Arme Irina! Die Exobiologin war auf ihre alten Tage zur Esoterikerin geworden und hatte sich der skurrilen Ansicht verschrieben, die Gewächse dieses verfluchten Planeten besäßen nicht nur eine Art Bewusstsein, sondern auch eine Sprache. Und in dieser Sprache kommunizierten sie nicht nur, sondern dichteten sogar. Viele Tage brachte Irina in den Udwäldern zu, nahm die Pfeiflaute auf, die der Wind in den im Up-Modus senkrecht stehenden Blattsäulen erzeugte, und analysierte sie anschließend im Labor mit ihren selbst gebauten Apparaten. Heraus kamen lyrische Ergüsse, die wohl eher ihr Heimweh nach Russland dokumentierten als das Kommunikationsverhalten der endemischen Vegetation.

Hank knüllte das Papier zusammen und hielt es an die Kerzenflamme. Ein säuerlicher, fruchtiger Geruch breitete sich aus.

Er schenkte sich einen zweiten Becher ein und stürzte ihn hinunter, dann ging er ins Bad und machte sich an die umständliche Prozedur des Entkleidens. Zuletzt legte er die Prothese und die Brille ab. Sein kraftloser Arm sah wie mumifiziert aus, die Muskeln geschrumpft, die Haut gelblich verfärbt. Vielleicht sollte er ihn abhacken, irgendwann.

Im Pyjama löschte er die Kerze, ging zur Koje und legte sich hinein. Die Zimmerbeleuchtung erlosch, die Leselampe verbreitete schummriges Licht. Seufzend zog er das Schutznetz herunter, die Magnetleiste rastete klackend ein. Einen Moment lang lag er reglos da und lauschte auf das Rauschen des Windes vor dem Fenster. Dann klappte er den an der Kojendecke montierten Bildschirm herunter, um sich noch einen Film anzusehen. Das hieß, er versuchte es. Denn statt des Plastiks berührte er etwas Weiches, Nachgiebiges, und ein sengender Schmerz schoss von den Fingerspitzen durch seinen linken Arm bis zur Schulter. Die Muskeln verkrampften, mit einem Schrei warf Hank sich nach links. Das Netz zerriss, und er fiel auf den Boden. Fluchend rappelte er sich auf, torkelte zum Tisch und schob den rechten Arm in die Prothese. Doch da er den gelähmten linken Arm nicht zu Hilfe nehmen konnte, fiel die Prothese auf den Boden. Er kniete sich hin, aber in dieser Haltung kam er erst recht nicht in die Prothese hinein. Erst als er sich flach auf den Bauch legte, konnte er den schwachen Arm mühsam in das Gerät bugsieren. Mit den Zähnen schloss er die Verriegelung. Endlich bekamen die Sensoren Kontakt – er konnte den Arm wieder gebrauchen.

Zitternd und schwitzend richtete er sich auf, nahm das Feuerzeug vom Tisch und taumelte zur Koje. Beim dritten Versuch entzündete sich das Gas. Er stellte die Flamme erst ein bisschen größer, dann auf Maximum – jetzt entsprach sie seiner Wut auf den Creeper. Da er ihn nicht sehen konnte, schwenkte er die Flamme am herabhängenden Display hin und her. Das Plastik begann, stinkende Blasen zu werfen, und am Rand zeichnete sich ein flaches Oval ab, das langsam hinter das Display wanderte. Hank hielt die Flamme drauf. Als der Creeper schließlich tot auf die Bettdecke fiel, hatte die Kojendecke Feuer gefangen. Der Rauchmelder ging los, das Alarmsignal pflanzte sich zeitversetzt durch die Station fort. Hank tränten die Augen. Irgendwo musste der Feuerlöscher sein – doch dann fiel ihm ein, dass der seit dem letzten Brand leer war.

Ein gequetschter, ziemlich jämmerlicher Laut kam aus seiner Kehle. Er wankte in die Richtung, in der er den Eingang vermutete, denn inzwischen war der Raum voller Rauch, und gelbe Flammen schlugen aus der Koje. Sollte er in dem Feuer umkommen, wäre es vielleicht nicht das schlechteste Ende – dachte er, doch er glaubte es nicht. Jedes Ende war schlecht. Jedes Ende war eine Niederlage. Wo war die verdammte Tür?

In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen – genau neben ihm, wo er sie gar nicht vermutet hatte. Wunderbar kühle Luft strömte herein, und jemand stürmte in den Raum. Es zischte. Die Flammen erstarben. Ein feiner weißer Pulvernebel wirbelte umher. Aus Erfahrung wusste Hank, was jetzt passieren würde: Das Pulver würde sich absetzen, würde in alle Ritzen dringen und sich an alle Oberflächen heften.

»Und wer macht jetzt sauber?«, fragte er mit zitternder Stimme, den gelähmten Arm mit der Prothese stützend.

»Du«, erwiderte Lemonia mitleidlos. »Captain.« Und schon war sie wieder weg.

Hank ließ sich an der Wand zu Boden sinken und weinte.

 

Norbert Stöbe: „Kolonie“ ∙ Roman ∙ Originalausgabe ∙ Heyne Verlag, München 2017 ∙ 368 Seiten ∙ E-Book: € 8,99 (im Shop)

 

Kommentare

Zum Verfassen von Kommentaren bitte Anmelden oder Registrieren.
Sie benötigen einen Webbrowser mit aktiviertem JavaScript um alle Features dieser Seite nutzen zu können.