Ein stolzer Nerd mit Bedenken

Schauspieler, Drehbuch-Autor, Regisseur und „Profi-Fan“ Simon Pegg hat das Gefühl, ein bisschen was klarstellen zu müssen. Denn ein paar seiner Aussagen aus Interviews der jüngeren Vergangenheit könnten auf die eine oder andere Weise falsch aufgenommen, ja sogar dahingehend interpretiert werden, dass Pegg die Meinung vertrete, all die kindisch-fantastischen Filme würden das Kino verdummen lassen, und die gesamte Nerdkultur sei das Ergebnis und ferner Teil einer gewaltigen kapitalistischen Verschwörung.

Also unterbrach der neuzeitliche Darsteller von Enterprise-Crewmitglied Scotty seine Arbeit am Script von „Star Trek Beyond“ kurz und verfasste einen Blog-Eintrag über seine Position zur heutigen Genre-Unterhaltung und der verlängerten Jugend – und ihrer Kommerzialisierung.

Zunächst stellt Pegg klar, dass diese Aussagen seiner „Großmaul“-Persönlichkeit entsprungen wären, die nach einem Interview-Marathon manchmal einfach das Steuer übernimmt, nachdem er die eigenen Standpunkte immer und immer wieder wiedergekäut hat, woraufhin man plötzlich nicht mehr die eigenen Ansichten zum Besten gibt, sondern die von anderen. Außerdem betont der 45-jährige Brite, dass er Science Fiction und Fantasy nach wie vor liebt, da sie vermutlich die potenteste Form für soziale, komplexe und dichterische Metaphern sind, dass seines Erachtens nach nicht alles Teil einer großen Verschwörung sein dürfte, und dass er noch immer ein Nerd ist – und stolz darauf.

Dennoch gibt Pegg zu bedenken, dass es kein Schaden ist, ab und zu mal kritisch darüber nachzudenken, ob wir aus der Verbindung von Nerdkultur und Großkonzern-Kommerz wirklich automatisch und immer das Beste kriegen – und dass die wohl genährte, nostalgische Leidenschaft für unsere Kindheitshelden aufgrund ihrer heutigen Präsenz in den Medien uns oftmals von der echten Welt abschirmt, weshalb auf Twitter z. B. ausgiebiger über einen neuen Superhelden-Film-Trailer diskutiert worden sei als über die Erdbeben in Nepal.

Hier gibt es den ganzen Text.