1. Juli 2014

Frühwerk eines Meisters

Im Internet ist eine frühe Fernseharbeit von Steven Spielberg aufgetaucht

Lesezeit: 2 min.

Während heutzutage etablierte Regisseure gern vom Kino zum Fernsehen wechseln, um dort ihre Kreativität auszuleben, waren Serien-Episoden oder Fernsehfilme früher eher das Spielfeld für junge, aufstrebende Regisseure. Auch Steven Spielberg machte seine ersten Schritte im Fernsehen, drehte z.B. eine Episode von „Columbo“ und auch sein erster Kinofilm Duel war eigentlich eine Arbeit fürs Fernsehen.

Nun ist bei youtube eine weitere frühe Fernseharbeit Spielbergs aufgetaucht, eine Episode der Serie „The Name of the Game“. Darin ging es in drei, zwischen 1968 und 1971 ausgestrahlten Staffeln um ein Verlagshaus, also ein eher trockenes Thema, doch manchmal gab es Raum für Experimente. So auch in der von Spielberg inszenierten Episode „LA 2017” (nach einem Drehbuch des SF-Autors Philip Wylie), in der sich der von Gene Berry gespielte Verlagschef Glenn Howard auf einmal in der damals noch fernen Zukunft wieder findet. Diese ist ein postapokalyptisches Amerika, in dem die wenigen Tausend Überlebenden in einem faschistischen System unter der Erde leben. Allerdings nicht etwa in Höhlen oder futuristischen Gebäuden, sondern in stark nach 70er Jahre Design aussehenden Räumen, die aus der Sicht von 2014 eine eher amüsante Zukunftsvision mit ganz schlechten Computermonitoren abgibt.

Interessanter ist da schon die Ähnlichkeit zu einer Mystery-Serie wie „The Prisoner“, denn auch hier weiß Howard lange nicht, was ihm geschieht, schließt sich dann aber dem bewaffneten, man könnte sagen terroristischem Widerstand an. Es würde zwar zu weit gehen zu behaupten, dass hier schon die später unverwechselbare Handschrift des damals 23jährigen Spielbergs zu erkennen wäre, allein wegen des Einblicks in das Frühwerks eines späteren Regiestars lohnt ein Blick auf die 70minütige Folge aber in jedem Fall.

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