24. Mai 2017 1 Likes

Auf nach Hamburg!

Japan-Filmfest Hamburg – dieses Jahr mit Cyberpunk-Punker als Stargast!

Lesezeit: 2 min.

Deutschland ist in Sachen asiatischer Film seit Jahren absolutes Brachland. Das war nicht immer so, aber mittlerweile geht bis auf Jackie Chan, Koreaner, die auf Hollywood machen („Train To Busan“) und Kampfsport-Kurzzeit-Hypes aus Thailand oder Indonesien („Ong-Bak“, „The Raid“) praktisch gar nichts mehr und das wenige findet vor allem im Verleih oder im Kaufhaus statt. Ganz zu schweigen vom japanischen Film, der außerhalb von Godzilla einen regelrechten Nullpunkt erreicht hat, selbst die neusten Werke der beiden Aushängeschilder Takashi Miike und Takeshi Kitano schaffen es nicht mehr oder nur mit erheblicher Verspätung zu uns.

Hollywoods BWL-Mentalität hat nahezu alles platt gemacht, zwischen „Fast & Furious 8“, „Pirates of the Carribean 5“ und dem x-ten „Transformers“ gibt es praktisch keinen Platz mehr. Das ist schade. Ausgesprochen schade. Natürlich produziert auch Nippon nicht nur Gold, aber der Output ist schon ziemlich abwechslungsreich, bunt, wild – egal ob Dramen, Action, Horror oder halt Science-Fiction, japanische Filme bestechen fast immer durch eine komplett eigene Note, die sich oft in einer ausgesprochenen „Geht nicht, gibt’s nicht!“-Attitüde manifestiert, die eine Beschäftigung mit diesem Kino auch über Jahrzehnte zu einer aufregenden Achterbahnfahrt macht.

Aber zum Glück gibt’s ja immer wieder ein paar Unbeugsame, die nicht aufhören Widerstand zu leisten und so findet auch in diesem Jahr, bereits zum 18. Mal, das Japan-Filmfest Hamburg statt, auf dem man sich an fünf Tagen ein abwechslungsreiches Programm zu Gemüte führen kann, das von zart bis hart für praktisch jeden was bietet.


Cutie Honey: Tears

Auch Science-Fiction-Fans kommen nicht zu kurz: Neben verschiedenen Premieren wie „Cutie Honey: Tears“, „Genocidal Organ“, „Harmony“, „I’am a Hero“ oder „Colonel Panics“ gibt es dieses Jahr ein besonderes Schmankerl: Zum einen wird es eine Möglichkeit geben den Cyberpunk-Mini-Klassiker „Meatball Machine“ von 2005 auf großer Leinwand erleben zu dürfen, zum anderen wird die brandneue Fortsetzung „Koduku: Meatball Machine“ ihre Deutschland-Premiere feiern und als absolutes Sahnehäubchen wird der Schöpfer dieses wahnwitzigen Irrsinns, Regisseur und Make-Up- und Effektezauberer Yoshihiro Nishimura, der mit hyperbizarren, allerdings auch immer leicht satirischen Sci-Fi-Granaten wie „Tokyo Gore Police“ in den letzten Jahren zum Liebling der weltweiten Filmfestivals mutierte, anwesend sein und kräftig Autogramme geben.

Sicher, Uneingeweihten werden diese beiden Genüsse der reichlich anderen Art erstmal wie ein mittelschwerer Kulturschock vorkommen (japanischer Cyberpunk differiert etwas vom amerikanischen und zusätzlich gibt es hier noch den ganz speziellen Nishimura-Bonus; der Mann drückt das Irrsinns-Gaspedal gerne mal bis zum Bodenblech durch), aber Science-Fiction besteht eben nun mal nicht nur aus „Stars Wars“, „Dune“ oder „Solaris“ – das Genre hat auch kleine, rabaukige Sprösslinge hervorgebracht, die ebenso Liebe wollen!

Dem Event kann man  vom 31.05. bis zum 04.06.2017 in drei Hamburger Kinos (3001, Metropolis, Studio-Kino) beiwohnen. Details (inklusive ausführliche Beschreibungen aller Filme) gibt’s hier!

Große Abb. oben: „Koduku: Meatball Machine“

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