20. Mai 2020 3 Likes

Frische Gewinne für Amazon?

Heute erscheint der Team-Shooter „Crucible“ für PC

Lesezeit: 3 min.

Kritiker dürften sich mal wieder darin bestätigt sehen, dass es keinen Geschäftszweig zu geben scheint, in den der US-Riese Amazon nicht seine Tentakel reinquetschen würde (man denke etwa nochmal an Rob Harts sehr lesenswerten Roman The Storehier im Shop). Denn heute kommt mit dem zunächst exklusiv für PC entwickelten Crucible ein Shooter, der gezielt in die Koop- und Multiplayer-Zone drängt und so auch Kalibern wie Fortnite oder Overwatch Konkurrenz machen will. Ursprünglich bereits 2016 erstmals angekündigt, wurde es danach aber schnell wieder still um den Titel, ehe Amazon nun erst Wochen vor dem Release eine erneute Ankündigung des Shooters vom Stapel ließ. Um vom Start weg gleich möglichst viele Zocker anzusprechen, ist das Spiel als Free-to-Play kostenfrei zugänglich, wobei es selbst bei den prall gefüllten Geldspeichern von Amazon nicht auszuschließen ist, dass zumindest optionale Zukäufe auch nachträglich Echtgeldeinsatz erfordern.

Was aber sicher ist, sind die aktuell verfügbaren Spielmodi und Charaktere, mit denen wir uns genretypisch in mehrere größere Maps wagen, um spaßig aufeinander einzuballern. Uns stehen zunächst zehn Kämpfer zur Wahl, die natürlich mit unterschiedlichen Stärken und Designs um unsere Gunst ringen. Roboterartige Recken sind ebenso mit an Bord wie Menschen und Aliens, die allesamt ihre eigenen Angriffsvarianten zwischen Laser, Flammenwerfer und Hochexplosivem mitbringen. Allerdings treten die erst im Verlauf des Matches in Aktion, den am Anfang verfügt jeder Spieler über die gleiche Ausgangssituation und kann nur vorab festlegen, welche Fähigkeiten je nach Levelaufstieg für seine Figur freigeschaltet werden. Haben wir ein Team via Onlineschaltung beisammen, treffen wir auf feindselige Kreaturen und müssen in den Maps die sogenannte Essenz einsammeln. Dabei handelt es sich um eine wertvolle Ressource, mit der wir unsere Helden im Lauf der Sessions weiter verbessern können.

Crucible bietet all das in Form von drei Spielmodi an. Bei Herzstück der Schwärme geht mit zwei Vierer-Teams gegeneinander sowie gegen weitere Schwärme, bestehend aus harten Bossgegnern. Unter Alphajäger vereint der Titel eine Art Battle Royal-Modus mit Permadeath, bei dem acht Zweier-Teams darum kämpfen, wer am Ende noch steht. Zu guter Letzt kredenzt uns Crucible noch Erntemaschinenkommando, wo zwei Achter-Teams bestimmte Punkte auf der Map mit Maschinen zur Essenzernte erobern und gegen das andere Team verteidigen müssen – eine Variation also des aus vielen Shootern längst bekannten Domination-Prinzips. Alle Modi leben von einem Mix aus PvP- und PvE-Elementen und auch die Maps sollen mit viel Weite punkten. 

Klingt alles nicht revolutionär, sah und sieht aber im bisher veröffentlichten Material ganz ordentlich aus und erleichtert durch den Kostenloszugang auch die Entscheidung, einfach mal (via Steam) reinzuschnuppern. Erfahrungsgemäß zeigt sich bei einem Online-Shooter wie Crucible ohnehin erst nach längerem Feintuning seitens der Programmierer nach Release, ob ein solches Projekt auf Dauer mittels weiterer Inhalte und verbesserter Spielbalance langfristig überzeugen kann. So oder so wird es für Amazon nicht nur bei Crucible als Fuß in die Tür der Gamerszene bleiben – das Unternehmen hat schließlich mit dem Fantasy-MMO New World, das am 25. August erscheinen soll, schon sein nächstes heißes Eisen im Feuer.  

Crucible • Relentless Studios • Team-Shooter • PC

Abb. © Amazon Games

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