3. Juli 2020

Halb-Stark

„Iron Man VR“ ist raus und erfüllt die Erwartungen nicht so ganz

Lesezeit: 2 min.

Es waren nicht gerade geringe Hoffnungen, die wohl nicht nur Sony selbst in den VR-exklusiven Auftritt von Iron Man aka Tony Stark gesetzt hatte. Schließlich dümpelt das VR-Segment trotz viel (und mittlerweile deutlich weniger) Bohei in der Wahrnehmung vieler Spieler eher so vor sich hin und nur noch selten ergattern (vermeintliche) Großtaten wie jüngst Half-Life: Alyx (wir berichteten) dank üppigerem Konzept mehr Aufmerksamkeit als die vielen VR-Daddeltitel, die speziell bei Hardcorezockern kaum noch mehr als ein müdes Lächeln ernten.

Nach einigen VÖ-Verzögerungen steht Iron Man VR nun seit heute in den Läden (nur für PS VR) und dazu darf natürlich auch der obligatorische Launch-Trailer seitens Entwickler Camouflaj und Sony nicht fehlen (unter dem Beitrag eingebettet). Darin wird nochmal deutlich, worum es dem Titel geht, nämlich eine vollwertige Kampagne mit kompetenter Story, viel Marvel-Flair und echtem Flugactiongefühl vom Stapel zu lassen. Die Story spielt einige Jahre nach Starks Ankündigung, das Waffengeschäft nur noch für das Gute zu nutzen und sich neu zu definieren. Diese Ankündigung ruft dennoch einen gewissen Ghost auf den Plan, der Stark buchstäblich mit dessen eigenem Arsenal schlagen will, damit der für seine früheren Gräueltaten büßt (klassische Paradoxien wie „Ich töte Unschuldige, damit Du dafür leidest, Unschuldige getötet zu haben“ inklusive).

Filmfans blicken trotz vieler bekannter Figuren in Sachen Inszenierung leider in die Röhre. Denn sowohl die (auch deutschen) Sprecher der Figuren als ebenso deren Looks entsprechen nicht Robert Downey Jr. oder Gwyneth Paltrow. Mithilfe des Iron Man-Suits erleben wir aufreibende Schlachten, in denen viele bekannte Waffen aus Comic oder Film zum Einsatz kommen, und reisen zu Missionen auch mal um die halbe Welt bis nach Shanghai. Folgerichtig kommt die Kampagne auf deutlich mehr Spielzeit als übliche VR-Titel und geht daher als echter Vollpreistitel durch.

Die ersten Reviews zeigen ein eher gemischtes Feedback seitens der Fachtester (als Beleg zwei Beispiele von den Kollegen von Mixed und Games.ch). Während speziell Story, Technik und Präsentation höchst unterschiedlich aufgenommen werden und das grundsätzliche Fluggefühl eher positiv bewertet wird, stören die Kollegen ewige Ladezeiten, die eher flachen Figuren und vor allem die miese Steuerung mittels PS VR Move Controller. Mangels Testmuster konnten wir uns leider (bislang) noch kein eigenes Bild machen. Daher bleibt uns nur, dem im Kern begrüßenswerten Projekt einer bis heute viel zu selten produzierten vollwertigen VR-Kampagne gerade auch für weitere Titel dieser Art genug Erfolg als Motivationsanschub zu wünschen – typische Motion Sickness-Probleme, die ja stets als Hauptargument gegen epischere Kost genannt werden, müssen schließlich so oder so in der weiteren Evolution der VR-Technik besser in den Griff bekommen werden. Also endlich mal…

Iron Man VR • Camouflaj • VR-Shooter • PS VR

Abb. © Sony Interactive Entertainment

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