8. März 2021 1 Likes

Robocop sucht Unterschlupf!

Statue endlich fertig, aber: kein Platz!

Lesezeit: 2 min.

Wer in den 1980er-Jahren aufgewachsen ist, wird wohl kaum an Paul Verhoevens Kultfilm „Robocop“ vorbeigekommen sein, der nicht nur einen Cyborg-Gesetzeshüter zur Popkultur-Ikone machte, sondern auch die Stadt Detroit fest im Science-Fiction-Genre verankerte. Was der ausschlaggebende Grund für einen gigantischen Akt der puren Fanliebe war.

Im Frühling 2011 hatten die beiden Detroiter Brandon Walley und Jerry Paffendorf, Betreiber eines Projekts namens Imagination Station, das sich lokalen, öffentlichen Kunstprojekten widmet, eine Idee, die für sowohl für Begeisterung, als auch für amüsiertes Gelächter oder gar blanken Hohn sorgte: Die beiden waren der Ansicht, dass Detroit dringend eine Robocop-Statue brauche. Denn „Philadelphia hat eine Rocky-Statue und Robocop tritt Rocky in den Arsch.“

Die Logik ist natürlich absolut bestechend, weswegen es nur wenig verwunderlich war, dass bei der initiierten Crowdfunding-Kampagne schon nach wenigen Wochen über $65.000 in die Kassen gespült wurden und auch Robocop-Darsteller Peter Weller meldete sich mit einem amüsanten Video zu Wort (siehe unten).

Die Statue, die im Roosevelt Park, direkt gegenüber dem Bahnhof der Stadt, platziert werden sollte, schien – trotz kritischer Stimmen, die sich wunderten, dass in einer nahezu bankrotten Stadt die Finanzierung eines solch irrelevanten Projekts solche Bedeutung beigemessen wurde – zum Greifen nahe.


Giorgio Gikas Assistenten Nadine Chronopoulos und Matt Densmore haben offensichtlich Spaß an dem großen Cop. Bilder via Detroit Metro Times.

Doch der Weg war gesäumt von Stolpersteinen wie technischen Problemen, Rechtefragen, wechselnden Bauplänen und krankheitsbedingten Ausfällen. Besonders dramatisch: der Metallverarbeiter Giorgio Gikas, nicht nur die beste Adresse für Skulpturen im Außenbereich in Michigan, sondern auch beteiligt an jeder einzelnen Statue in Detroit, bekam Darmkrebs. Er war eineinhalb Jahre komplett außer Gefecht gesetzt, kam wieder auf die Beine, stand dann aber dank immenser Behandlungskosten kurz vor dem Ruin, den er allerdings abwenden konnte. Final kehrte Gikas dann auch wieder zum Robocop-Projekt zurück und beendete seinen Job.

Die zwei Tonnen schwere, 11 Fuß (ca. 3,35m) große Statue ist nun fertig, hat jetzt aber kein zu Hause! Zuletzt wollte man den Gesetzeshüter aus Metal vor dem Michigan Science Center, einem privaten, gemeinnützigen Wissenschaftsmuseum platzieren, aber das musste aufgrund der Corona-Krise dann doch abgesagt werden.

Walley ist sich jedoch sicher, dass man schon irgendwie eine Möglichkeit finden wird, auch dieses Problem zu lösen und viele kommende Generationen Spaß an diesem Monument haben werden.

Die ganze Geschichte findet man hier in der Detroit Metro Times.

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