Margaret Atwood macht in Comics

Auf Kickstarter soll momentan die Comic-Anthologie „The Secret Loves of Geek Girls“ finanziert werden. Inhaltlich geht es in den Beiträgen also um Liebe, Romantik und Sex. Eine der beteiligten Künstlerinnen ist die große kanadische Schriftstellerin und Science-Fiction-Autorin Margaret Atwood, die sich wieder einmal als Cartoonistin verdingt. Sie wird selbst geschriebene und gezeichnete Comicstrips über ihre Erfahrungen als junge Frau beisteuern – drei ihrer Strips werden mit Widmung als Anreiz für ein besonders hohes Geldversprechen (750 Dollar, und einer ist schon weg …) angeboten.

Atwood hat eine lange zurückreichende Beziehung zu Comics, die sie noch heute schätzt. In einem Interview sagte sie einmal, dass sie nur so früh Lesen gelernt habe, um selbst die Comicstrips in der Zeitung zu lesen, weil sich niemand die Zeit nahm, sie ihr vorzulesen. Vor fünf Jahren designte Atwood sogar Superhelden nach den Namen ihrer Follower auf Twitter, wo Atwood sehr aktiv ist. Dieser Tage erst empfahl sie dort den ersten US-Sammelband von „Ody-C“, einer bunten Science-Fiction-Comic-Neuerzählung der Odyssee, geschrieben von Matt Fraction und mit Artwork von Christian Ward.

Zum über 760 Seiten fetten Hardcover-Band „Drawn and Quarterly. Twenty-Five Years of Conemporary Cartooning, Comics, and Graphic Novels“, mit dem sich der Verlag Drawn and Quaterly samt seiner Künstler kürzlich selbst gefeiert und beschenkt hat, steuerte Frau Atwood darüber hinaus eine zweiseitige Lobeshymne auf ihre Landsmännin Kate Beaton bei, deren Werk wir wiederum bereits hier gewürdigt und empfohlen haben. In ihrem Text verrät Atwood, dass es in den letzten Jahren nur wenig Lektüre gab, die sie im Badezimmer so sehr lachen ließ, wie Beatons Strips.