20. Januar 2013

Die Menge macht’s

„The Avengers“ – Milliarden-Dollar-Helden

Lesezeit: 2 min.

Sie haben alle fünf »Einführungsfilme« zu den Avengers gesehen und immer brav bis zu den Epilogen NACH dem Abspann abgewartet? Sie haben vielleicht sogar auf den Blu-Rays von Thor und Captain America die beiden wunderbaren Agent-Coulson-Kurzfilme gesehen? Na, dann kann ja nichts schief gehen, wenn sie sich The Avengers angucken, alle Hauptfiguren (es sind zehn!) sind bekannt, alle bisher ausgelegten Handlungsfäden eingeführt. Viel Spaß!

Denn Spaßspaßspaß stand ganz offensichtlich auch für den Regisseur Joss Whedon im Vordergrund. Whedon, spätestens seit seinen TV-Serien Buffy, Angel und Firefly auch als König der Nerds bekannt, hat mit diesem Film eine gut gelaunte Achterbahnfahrt für Superheldenfans inszeniert, 140 Minuten Action bis zum Abwinken. Plausibilität bleibt dabei gerne mal auf der Strecke, aber wer fragt schon nach solchen Kleinigkeiten, wenn man sich so amüsiert?

Der germanische Gott Loki (Tom Hiddleston) bekommt den Kosmischen Würfel, dessen Quelle ihm uneingeschränkte Macht verleihen könnte, in die Hände und sinnt nun auf Rache. Gleichzeitig entführt er den Geheimagenten Hawkeye (Jeremy Renner) und den Forscher Dr. Selvig (Stellan Skarsgård) und zwingt sie, ihm bei der Aktivierung der Quelle zu helfen. Also bleibt Geheimdienstboss Nick Fury (Samuel L. Jackson) und seinem attraktiven Helferlein Maria Hill (erstmals dabei: How I Met Your Mother-Star Cobie Smulders) keine andere Wahl: Sie bringen die Avengers zusammen, das mächtigste Superheldenteam der Welt, bestehend aus Iron Man (Robert Downey Jr.), Captain America (Chris Evans), dem Hulk (Mark Ruffalo als Nachfolger von Edward Norton), Thor (Chris Hemworth) und Black Widow (Scarlett Johansson). Die sind sich zunächst nicht so richtig grün, zicken sich auch schon mal an, aber als Loki eine Art Biker aus der Hölle dazu bringt, Manhattan zu überfallen, können nur die Avengers die Insel retten.

Mit The Avengers liegt nun der beste Superheldenfilm seit dem ersten Teil von Iron Man vor, eben weil Whedon die Welt der Marvel-Comics nicht ernst nimmt, sondern als rummelbunten Spaß mit jeder Menge guter Witze und Insider-Jokes inszeniert. Dabei war schon die Wahl von Whedon als Regisseur ein ziemliches Wagnis, schließlich waren so ziemlich alle seine Ausflüge ins Kino, von den Drehbüchern für Alien – Die Wiedergeburt und Titan A.E. bis hin zum eigenen »Firefly«-Film Serenity von eher mäßigem Erfolg gekrönt. Doch die Rechnung ging auf: Whedon verband vier 100-Millionen-Dollar-Franchise-Filme zu einem einzigen, Einspielergebnis: über eine Milliarde Dollar.

Marvels zweite Welle mit Superheldenfilmen ist bereits im Anmarsch. Bereits im Jahr 2013 starten Iron Man 3 und Thor: The Dark World, gefolgt im nächsten Jahr von Captain America: The Winter Soldier und Guardians Of The Galaxy, bevor dann 2015 Avengers 2 kommt. Regie: natürlich wieder Joss Whedon.

The Avengers • USA 2012 · Regie: Joss Whedon · Darsteller: Robert Downey Jr., Chris Evans, Chris Hemworth, Mark Ruffalo, Scarlett Johansson, Jeremy Renner, Samuel L. Jackson, Tom Hiddleston

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