1. März 2020 2 Likes

Selbst ist die Frau!

Unsere Top 5 Science-Fiction-Romane mit Wissenschaftlerinnen in den Hauptrollen

Lesezeit: 5 min.

Kürzlich ist eine der größten Wissenschaftlerinnen aller Zeiten gestorben: Katherine Johnson. Noch nie gehört? Kein Wunder, schließlich werden die Katherine Johnsons dieser Welt – weibliche und, in diesem Fall, auch schwarze Wissenschaftler – gerne von ihren männlichen, weißen Kollegen in den Hintergrund gedrängt. In der Literatur ist das zum Glück etwas anders gelagert: Hier gibt es eine Menge Romane, in denen Wissenschaftlerinnen herausragende Rollen spielen. Hier sind unsere Top 5 Science-Fiction-Romane, in denen Wissenschaftlerinnen die Hautrolle spielen:

 

Jennifer Foeher Wells: „Die Frequenz“

Es ist das bestgehütete Geheimnis der NASA: Seit Jahrzehnten driftet ein außerirdisches Raumschiff im Asteroidengürtel. Es sendet kein Signal, ist einfach nur da. Nun endlich ist es möglich, ein Team von Militärs und Experten zusammenzustellen und hinzufliegen. An Bord ist auch die Sprachenforscherin Dr. Jane Holloway. Als das Team das Schiff erreicht, erlebt es zwei Überraschungen: Es ist nicht unbewohnt – und als der Rückweg zur Erde abgeschnitten ist, ist es allein Jane, die die Sprache der Aliens versteht … Doch was wollen sie von ihr? Und von der Erde?

Es müssen nicht immer die Naturwissenschaften sein, mit denen sich die Welt retten lässt: Jennifer Foehner Wells zeigt in „Die Frequenz“, dass es hin und wieder auch die Sprachwissenschaften sind. Wer von „Arrival“ nicht genug bekommen konnte, ist hier an der richtigen Adresse!

Jennifer Foeher Wells: Die Frequenz • Roman • Aus dem Amerikanischen von Alfons Winkelmann • Wilhelm Heyne Verlag, München 2015 • 448 Seiten • als Taschenbuch und E-Book erhältlich • Preis des E-Books: € 9,99 • im Shop

 

Jens Lubbadeh: „Transfusion“

Ein Menschheitstraum ist wahr geworden. Mithilfe des Wundermittels Bimini, entwickelt vom Hamburger Pharmakonzern Astrada, kann Alzheimer nun endgültig geheilt werden. Iliana Kornblum, Wissenschaftlerin bei Astrada, hat das Medikament mitentwickelt, und ihr Vater gehörte zu den ersten Geheilten. Deshalb ist sie alarmiert, als sie bei ihrem Chef auf geheime Versuchsdaten stößt. Daten, die nur einen Schluss zulassen: Für Heilung und ein längeres Leben nimmt Astrada auch Tote in Kauf. Welche grausame Wahrheit verbirgt sich hinter dem Heilmittel?

Wie weit darf die Wissenschaft gehen? Könnte man ein Mittel finden, mit dem sich die Leiden unzähliger Menschen verhindern lassen, dürfte die Forschung dann über einige wenige Leichen gehen? Mit diesen Fragen muss sich Iliana Kornblum in Jens Lubbadehs „Transfusion“ befassen – und die Antworten darauf zwingen die mutige Wissenschaftlerin, sich allein einem schier übermächtigen Gegner zu stellen …

Jens Lubbadeh: Transfusion • Roman • Originalausgabe • Wilhelm Heyne Verlag, München 2019 • 384 Seiten • als Paperback und E-Book erhältlich • Preis des E-Books: € 11,99 • im Shop

Adrian Tchaikovsky: „Die Kinder der Zeit“

Die letzten Menschen haben eine sterbende Erde verlassen, um in den Tiefen des Alls ein neues Zuhause zu finden. Als sie auf den Planeten Eden stoßen, scheint ihnen das Glück sicher: ideale Konditionen und eine florierende Ökosphäre. Doch was sie nicht wissen – es waren bereits Menschen hier gewesen, vor langer Zeit. Menschen, die Eden als Versuchsplaneten für ein vermessenes Projekt künstlicher Evolution ausersehen hatten. Doch ihr Experiment damals hat ungeahnte Spuren hinterlassen, und nun treffen ihre Nachfahren auf die vergessenen Kinder ihres Versuchs. Wer von ihnen wird das Erbe von Eden antreten?

In Adrian Tchaikovskys „Die Kinder der Zeit“-Serie gibt es eine der spannendsten Figuren nicht nur dieser Liste, sondern in der Science-Fiction allgemein: Portia, die unermüdliche Wissenschaftlerin vom Planeten Eden. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten – Spoiler!

Adrian Tchaikovsky: Die Kinder der Zeit • Roman • Aus dem Englischen von Birgit Herden • Wilhelm Heyne Verlag, München 2018 • 672 Seiten • als Paperback und E-Book erhältlich • Preis des E-Books: € 12,99 • im Shop

 

Sylvain Neuvel: „Giants“

Als die kleine Rose eines Abends beim Spielen in einer Höhle eine gewaltige Metallhand entdeckt, ahnt sie noch nicht, dass dieser Fund ihr ganzes Leben verändern wird. Siebzehn Jahre später will sie, inzwischen eine herausragende Physikerin, das noch immer ungelöste Rätsel aufklären. Gemeinsam mit einem Expertenteam aus Wissenschaftlern und Militärs findet Rose heraus, dass die Hand zu einem riesigen Roboter gehört, dessen Körperteile über den ganzen Globus verteilt sind. Doch wer hat den Roboter gebaut? Wann wurde er in der Erde vergraben? Und was bedeuten die seltsamen Zeichen auf dem Metall?

Dr. Rose Franklin, de Entdeckerin des Riesenroboters, geht in der „Giants“-Serie gewissermaßen auf eine Forschungsreise, die nicht nur sie selbst, sondern auch das Leben aller Menschen auf der Erde für immer verändern wird. Ganz sicher eine der mutigsten Figuren auf dieser Liste!

Sylvain Neuvel: Giants – Sie sind erwacht. Die Giants-Reihe, Band 1 • Roman • Aus dem Kanadischen von Marcel Häußler • Wilhelm Heyne Verlag, München 2016 • 416 Seiten • als Paperback und E-Book erhältlich • Preis des E-Books: € 11,99 • im Shop

 

Sarah Archer: „The Plus One“

Kelly ist neunundzwanzig, Roboteringenieurin, brillant, ehrgeizig – und Dauersingle. Als die Hochzeit ihrer Schwester bevorsteht und Kelly wieder einmal am Katzentisch zu enden droht, schreitet sie zur Tat und baut sich ihren Traummann einfach selbst! Ethan ist groß, gut aussehend, charmant und witzig. Und er versteht Kelly wie kein Zweiter auf dieser Welt. Kein Wunder, schließlich hat sie ihn ja höchstpersönlich programmiert. Doch dann passiert etwas, das Kelly nie für möglich gehalten hätte: Sie verliebt sich in Ethan, den Roboter …

Mal im Ernst: Muss es immer gleich um die ganze Welt gehen? Sind die wahren Helden und Heldinnen nicht die Menschen, die mit ihren genialen Ideen dafür sorgen, dass unser Alltagsleben leichter und erträglicher wird – etwa, indem sie uns von der nervigen Frage, wen man denn nun als „Plus 1“ zur Hochzeit der Schwester mitbringt, erlösen? (Bitte denken Sie sich an dieser Stelle ein Augenzwinkern – und genießen Sie diesen so gefühlvollen wie tiefsinnigen Roman!)

Sarah Archer: The Plus One – Sie baut sich Mr. Right einfach selbst • Roman • Aus dem Amerikanischen von Stefanie Frida Lemke • Wilhelm Heyne Verlag, München 2020 • 352 Seiten • Als Paperback und E-Book erhältlich • Preis des E-Books: € 9,99 • im Shop

 

Katherine Johnson war im Übrigen eine der Mathematikerinnen der NASA, die die Flugbahnen für die Apollo-Missionen kalkulierte – und deren Namen über Jahrzehnte hinweg so gut wie niemand kannte, weil sie eine schwarze Frau war. Ihr und ihren Kolleginnen setzte der Film „Hidden Figures“ vor vier Jahren ein Denkmal.

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