6. Mai 2017

Klon-Wächter von Lovecrafts Galaxie

Science-Fiction-Comic-Neuheiten im Mai

Lesezeit: 4 min.

Im Wonnemonat warten viele spannende SciFi-Bildergeschichten darauf, entdeckt, erstanden und gelesen zu werden. Rasante Abenteuer der populären Guardians of the Galaxy in kleinpreisigen Heften, das Finale von Alan Moores umfassender Würdigung des Schaffens von H. P. Lovecraft, eine sehr gute Neuinterpretation der Herkunftsgeschichte Wonder Womans, der Auftakt einer ganzen Reihe neuer frankobelgischer Adaptionen von H. G. Wells’ SciFi-Klassikern um „Die Zeitmaschine“, eine affige Soldateneinheit im Vietnamkrieg, eine neue große Spider-Man-Storyline über zahlreiche Klone, und ein Treffen zwischen Judge Dredd, den Aliens und dem Predator …

 

Guardians of the Galaxy Special 1

Panini, Heft, 60 S.

Bestsellerautor Brian M. Bendis hat die Comicabenteuer der Guardians of the Galaxy bei Marvel vier Jahre geprägt. Zum Filmstart von „Guardians of the Galaxy Vol. 2“ legt Panini die ersten turbulenten, einsteigerfreundlichen Geschichten von Bendis, die Steve McNiven und Sarah Pichelli stark aufs Papier gebannt haben, in günstigen Heftspecials neu auf. Geplant sind zunächst drei Hefte, in denen die Origin von Peter Quill neu erzählt wird, ehe Iron Man sich dem Team anschließt und man gemeinsam gegen Badoon-Aliens und Kopfgeldjäger kämpft. Feinste Popcorn-SciFi im Marvel-Stil mit Rocket, Groot und ihren Freunden.

 

Guerillas Bd. 3

All Verlag, Hardcover, 192 S.

Brahm Revels unabhängige Serie „Guerillas“ ist nicht gerade zügig erschienen, aber ein starker Kriegscomic mit ansprechenden Schwarzweißzeichnungen. Endlich liegt der dritte Band vor. Der Fokus liegt noch immer auf dem US-Soldaten John Clayton, der auf dem Höhepunkt des Vietnamkriegs mit einer künstlich veränderten Einheit Schimpansen-GIs durch den asiatischen Urwald zieht. Bleibt die Frage, wer gefährlicher ist: Seine affigen Begleiter, oder ihre Gegner und Verfolger. Doch am Ende des Tages sind sie in diesem Dschungel voller Blut und Wahnsinn vermutlich alle nur wilde Tiere …

 

Providence Bd. 3

Panini, Softcover, 180 S.

Der dritte Band der gefeierten Horror-Serie „Providence“ schließt Alan „Watchmen“ Moores große, detailversessene Analyse und famose Neuinterpretation von H. P. Lovecrafts Leben, Wirkungsstätte und Werk ab. Dabei führen Comicgott Moore und Zeichner Jacen Burrows den Lovecraft-Mythos im Finale bis in die Gegenwart. Die mit Sicherheit anspruchsvollste Lovecraft-Aufbereitung aller Zeiten, für die man sich besser viel Zeit nimmt, und die einen dann mit erfrischenden Blickwinkeln und neuen Einsichten belohnt.

 

Stupor Mundi – Das Staunen der Welt

Schreiber & Leser, Hardcover, 288 S.

In „Stupor Mundi“ wirft der tunesische, jedoch in Paris lebende und arbeitende Comickünstler Néjib einen Blick auf die Vorgeschichte der Fotografie im mittelalterlichen Italien. Sein historischer Wissenschaftskrimi über die Schwierigkeiten und die Feindseligkeit, die Erfindern, Denkern und ganz allgemein dem Fortschritt früher begegneten, schaffte es bis auf die Nominierungsliste des Comicfestivals in Angoulême.

 

Spider-Man 11

Panini, Heft, 52 S.

Die „Klonsaga“ zählt zu den berühmtesten Spider-Man-Geschichten und Comic-Crossovers der Neunziger Jahre. Autor Dan Slott, der Spider-Mans Abenteuer als Autor seit 2008 maßgeblich lenkt, bringt in der monatlichen Spidey-Heftserie nun den klonfreudigen Schakal zurück, der Peter Parkers Leben schon oft mit seinen Klonen und Doppelgängern ins Chaos gestürzt hat. „Die Klon-Verschwörung – Rückkehr der Toten“ heißt die große neue Storyline über Klone, Parallelwelten, Epidemien und das unglaubliche Comeback von Gwen Stacy und anderen Lieblingen. Als Zeichner des Epos, das sich über sechs Hefte erstrecken soll, betätigen sich Jim Cheung und Giuseppe Camoncolli.

 

Lazarus Bd. 5

Splitter, Hardcover, 144 S.

Wonder Woman: Das Erste Jahr

Panini, Softcover, 164 S.

Im Mai dürfen sich alle Fans des US-amerikanischen Autors Greg Rucka freuen: Im fünften „Lazarus“-Band bei Splitter stürzen er und Zeichner Michael Lark die dystopische, ausgehungerte Welt der Familienclans und ihrer im Labor erschaffenen Lazarus-Champions endgültig in den Krieg, und in „Wonder Woman: Das Erste Jahr“ bei Panini interpretiert Rucka zusammen mit den Zeichnerinnen Nicola Scott und Bilquis Evely die Herkunftsgeschichte der Amazonenprinzessin neu, die niemals besser aussah oder mit mehr Gefühl inszeniert wurde.

 

Der überragende Iron Man

Panini, Softcover, 212 S.

Tom Taylors Maxiserie „Superior Iron Man“ erscheint im Mai zum ersten Mal als Komplettsammelband auf Deutsch. Der ist ein richtig cooles und lesenswertes Stück Marvel-Science-Fiction über den völlig skrupellosen, fiesen Tony Stark, der eine neue silberne Rüstung trägt, wieder zu trinken anfängt und die kalifornische Metropole San Francisco von seiner Extremis-App abhängig macht. Nach den Ereignissen im Crossover „Avengers & X-Men: AXIS“ ist Tony Stark so arrogant und gefährlich wie noch nie. Nur Daredevil und Pepper Potts stellen sich dem Gerüsteten mit dem Götterkomplex und den Drohnen entgegen ….

 

Die Zeitmaschine Bd. 1

Splitter, Hardcover, 48 S.

„Die Zeitmaschine“ von H. G. Wells gehört zu den wichtigsten Werken der klassischen Science-Fiction-Literatur. Der französische Szenerist Dobbs („Mister Hyde vs. Frankenstein“, „Scotland Yard“) macht sich ab Mai an eine neue mehrbändige Comicadaption im Albumformat, die auf Deutsch bei Splitter erscheint. Aber auch „Der Krieg der Welten“ und „Der Unsichtbare“, die schon so oft in Form von Comics und anderem umgesetzt wurden, sollen in ein neues Gewand aus Panels, Textkästen und Sprechblasen gekleidet werden.

 

Predator vs. Judge Dredd vs. Aliens

Cross Cult, Hardcover, 112 S.

Autor John Layman („Chew“, „Detective Comics“) und Zeichner Chris Mooneyham („Five Ghosts“) lassen in diesem Crossover-Einzelband bei Cross Cult, wo man seit einigen Jahren viele Comics aus dem Alien/Predator-Universums veröffentlicht, drei legendäre SciFi-Franchises aufeinandertreffen: Judge Dredd folgt der Spur eines verrückten Wissenschaftlers, der nicht nur mit den Genen eines Predators herumexperimentiert. Am Ende kriegt es Dredd, der härteste Cop der Zukunft, der aus dem britischen SF-Comicmagazin „2000 AD“ stammt, mit mehr als einem gut trainierten Killer zu tun.

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