9. Dezember 2018

Spezialakten über Stan Lee und Wally Wood

Science-Fiction-Comic-Neuheiten im Dezember

Lesezeit: 4 min.

Ein Schrein für Stan Lee, coole Action mit seinem Helden Spider-Man, Wally Woods klassische SciFi-Storys aus den EC-Archiven, der Abschlussband von Bryan Talbots „Grandville“-Steampunkserie, Kreuzritter gegen Aliens, neue Missionen für James Bond und die verrückten Comicabenteuer von Rick und Morty: Die Comicauslese für den Dezember inspiriert sicher zum einen oder anderen Weihnachtsgeschenk.

 

Stan Lee: Helden, Götter und Mutanten

Panini, Hardcover, 324 S.

Am 12. November starb Stan Lee, der Vater der Marvel-Superhelden, im Alter von 95 Jahren. Der Panini Verlag, der in Italien, Deutschland und anderen Ländern als Lizenznehmer für die Marvel-Veröffentlichungen zuständig ist, ehrt den charismatischen Superhelden-Revoluzzer mit einer exklusiv für den europäischen Markt zusammengestellten „Stan Lee-Anthologie“. Ausgewählte Comicstorys, darunter Klassiker und Raritäten, beleuchten zusammen mit vielen Hintergrundartikeln Leben, Werk und Vermächtnis des Marvel-Machers. Die Sachtexte im Lesebuch für Fans, Sammler, Neugierige und Neueinsteiger schrieb mit Christian Endres ein Kollege aus dem diezukunft.de-Team.

 

Grandville Bd. 5: Supreme

Schreiber & Leser, 168 S.

Bryan Talbot, britischer Comicneuerer und einer der Miterfinder des Steampunk, tritt zum Finale seiner Serie „Grandville“ an. Im letzten, über 150 Seiten starken Album „Supreme“ fährt der Routinier wieder schweres Geschütz auf, was die Referenzen an Sherlock Holmes und Co. angeht, und an Action mangelt es ebenfalls nicht. Insgesamt ein bisschen zu viel des Guten, aber trotzdem ein guter Band und eine lesenswerte und gelungene Serie. Ein Lob an Schreiber & Leser, dass man sie bis zu Ende durchgezogen hat.

 

Black Hammer: Doctor Star und das Reich der verlorenen Hoffnung

Splitter, Hardcover, 128 S.

Was tun Superheldenserien? Sie bringen Spin-offs hervor. Folgerichtig muss Jeff Lemires Hommage und Neuinterpretation „Black Hammer“ das auch tun. Der neueste Ableger „Doctor Star und das Reich der verlorenen Hoffnung“ verbindet klassische Motive des Genres mit einer gefühlvollen Vater-Sohn-Geschichte, die nicht von ungefähr an „Starman“ erinnert. Die Zeichnungen stammen von Max Fiumara, der sich zuvor unter anderem im Hellboy-Universum einen Namen machte.

 

Before Watchmen: Deluxe Bd. 1

Panini, Hardcover, 372 S.

Die modernen Prequels zu Alan Moores und Dave Gibbons einflussreichem Klassiker „Watchmen“ hatten und haben einen schweren Stand bei Fans. Trotzdem sieht der erste von drei Deluxe-Sammelbänden der „Before Watchmen“-Comics extrem gut aus. Die Zeichnungen von Darwyn Cooke, Jae Lee und Eduardo Risso sehen im gebundenen Überformat eben noch besser aus als ohnehin schon, und die Storys gehören zu den besseren der Reihe.

 

Spider-Man 30 & 31

Panini, Heft, 76–100 S.

Nach zehn Jahren verabschiedet sich Dan Slott als Autor von Spider-Man und geht mit einer epochalen Geschichte, in der Spideys Erzfeind, der Grüne Kobold, dank des Carnage-Symbionten gefährlicher und gemeiner ist denn je. Der Epilog von Slotts Saga ist ebenfalls zum Dahinschmelzen. Wer sich oder anderen zu Weihnachten einfach mal zwei richtig gute Spider-Man-Hefte-schenken will, macht mit den Ausgaben 30 und 31 der aktuellen deutschen Serie nichts falsch.

 

Lake of Fire

Cross Cult, Hardcover, 168 S.

Cowboys und Aliens waren gestern! Cross Cult bringt jetzt nämlich den Komplettband von Matt Smith’ und Nathan Fairbairns Serie „Lake of Fire“, die in den Staaten bei Image herauskam. Im mittelalterlichen Jahr 1220 müssen Kreuzritter gegen eine Alieninvasion kämpfen. So viel mehr muss man dazu eigentlich gar nicht sagen. Verfilmung ist allerdings noch keine geplant.

 

Batman: Die Sünden des Vaters

Panini, Softcover, 140 S.

Dieser Comic verbindet die ersten beiden Staffeln der Telltale-Videospiele über den Dunklen Ritter. Gleichzeitig bietet der Einzelband von Autor Christos N. Gage und Zeichner Raffaele Ienco eine interessante Alternativweltversion Batmans. In dieser muss Bruce Wayne damit zurechtkommen, dass sein Vater, sonst als Heiliger dargestellt, ein kriminelles Monster war und vielen Menschen schadete. Deshalb nimmt Deadshot aus „Suicide Squad“ seinen Sohn ins Visier…

 

Hit-Girl in Kolumbien

Panini, Softcover, 116 S.

Mark Millar läutet eine neue Ära für sein multimediales „Kick-Ass“-Universum ein. Minikillermaschine Hit-Girl bekommt eine eigene Comicserie, die von Band zu Band verschiedene Künstler inszenieren. Den Auftakt der blutigen Weltreise setzt Millar noch persönlich um, als Zeichner von Hit-Girls heftigem Kolumbien-Abenteuer tritt Ricardo Lopez Ortiz in Aktion.

 

Aus dem EC Archiv: Wally Wood Bd. 1

All Verlag, Hardcover, 160 S.

Hombre Gesamtausgabe Bd. 1

All Verlag, Hardcover, 200 S.

Der All Verlag holt zwei weitere Klassiker in sein Sortiment. Zum einen startet eine auf drei Bände ausgelegte Werkausgabe der postapokalyptischen Serie „Hombre“ von Antonio Segura und Zeichner José Ortiz, in der der Überlebenskampf nach einer ökologischen Katastrophe groß geschrieben wird, und zum anderen kommt eine Gesamtausgabe der Science-Fiction-Abenteuergeschichten von Altmeister Wally Wood, die trotz rustikaler Storys Woods zeitlose Brillanz als Zeichner unterstreichen.

 

James Bond Bd. 7: Spezialakten

Splitter, Hardcover, 144 S.

Miniserien sind das bewährte Format von Dynamites James Bond-Revival, dessen unterhaltsame Comics auf Deutsch bei Splitter erscheinen. Ein paar Oneshot-Hefte gab es in den USA trotzdem, und die werden nun endlich in einen Sammelband gepackt. Die geheimen Spezialakten stammen von Kieron Gillen, Jody Houser, Declan Shalvey, P.J. Holden und anderen.

 

Rick and Morty Bd. 2

Panini, Softcover, 132 S.

Die offiziellen Comics zur Animationsserie „Rick and Morty“ präsentieren neue Geschichten, die der verrückten Serie in nichts nachstehen. Im zweiten Band flüchten Rick und Morty in eine Parallelwelt, die von ihrer eigenen Familie in Krieg und Düsternis gestürzt wurde. Weitere Storys zeigen Scary Terry und Doofie Rick. Die Übersetzung der Bände besorgt Bernd Kronsbein, mit dessen SciFi-Expertise Leser von diezukunft.de ja bestens vertraut sind.

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