2. Oktober 2019 1 Likes

Der 2. amerikanische Bürgerkrieg

Ava DuVernay filmt die Pilotepisode von „DMZ“

Lesezeit: 2 min.

DMZ“ war zwischen 2005 und 2012 eine der großen Serien des DC Comics-Labels Vertigo, das für Titel wie „Sandman“, „Preacher“, „Y - The Last Man“ oder „Transmetropolitan“ steht. Brian Wood und Riccardo Burchielli erzählten darin die Geschichte des zweiten amerikanischen Bürgerkriegs, dessen DMZ mitten durch New York verläuft. Es ist die Geschichte einer Stadt, die sich nicht unterkriegen lässt, obwohl das Ende der Welt stattfindet.

Wood nahm eine gespaltene Stimmung der US-Gesellschaft auf, die damals in Europa die Allgemeinheit wohl eher wenig interessiert hat, die Unzufriedenheit der „normalen Bevölkerung“ (Stichwort: Bible Belt, Heartland) und der „linken Eliten“ an den Küsten. Aber seit Donald Trump im Amt ist, ist dieser Riss in der US-Gesellschaft nur noch tiefer geworden. Und Trump selbst ist es, der einen Bürgerkrieg herbeiquasselt, weil ihn diese linke Elite/der „Deep State“ aus dem Amt „putschen“ will.

„DMZ“ ist also verdammt aktuell geworden und natürlich hat die Filmindustrie reagiert. Warner Bros gehört schließlich DC Comics, da sind die Wege kurz. Jetzt soll für HBO Max, Warners in den Startlöchern stehender Streamingservice, eine TV-Serie entstehen, die auf dem Comic basiert. Für die Pilotepisode konnte man Ava DuVernay gewinnen, die gerade mit „When They See Us“ bei Netflix für einigen Wirbel gesorgt hat. Als Showrunner mit an Bord ist Robert Patino, der maßgeblich an „Westworld“, „Sons of Anarchy“ und „Prime Suspect“ beteiligt war.

Die Deutschland erschien „DMZ“ in 13 Bänden bei Panini, ist aber vergriffen. Vielleicht gibt es nun ja eine Neuausgabe.

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