6. Mai 2014

Die Verschwörung hat ein Ende

Philip K. Dicks „Radio Free Albemuth“ erblickt das Licht der (digitalen) Leinwand

Lesezeit: 1 min.

Es ist einer der eher obskureren Romane von Philip K. Dick. Dick schrieb ihn 1976 – schwer unter dem Eindruck jener „Halluzinationen“, die er Anfang 1974 erlebt hatte – , doch sein Verleger verlangte eine so massive Überarbeitung, dass Dick den Text lieber auf Eis legte und später in die „Valis“-Trilogie einbaute.

Es geht darin um einen Mann, der prophetische Botschaften eines außerirdischen Wesens names Valis empfängt und nur mit seinem Freund, dem SF-Autor Philip K. Dick, darüber reden kann. Es dauert nicht lange, da werden die beiden von zwielichtigen Regierungsbeamten beschattet und werden angehalten, ihre Treue zu einer US-Regierung zu erklären, die einen dystopischen Staat aufgezogen hat.

Nach seinem Tod erschien „Radio Free Albemuth“ 1985 natürlich doch noch und reihte sich sauber ins sicher gewöhnungsbedürftige Spätwerk des Autoren ein. Vor allem war es natürlich ein Fest für knallharte Dick-Experten, die genau untersuchten, was davon in „Valis“ eingeflossen war.

2007 fertigte John Alan Simon einen kleinen Independent-Film an, der mit kleinem Budget, Darstellern aus der dritten Reihe (u.a. Shea Whigham als Philip Dick) und Pop-Star Alanis Morissette entstand. Es hat lange gedauert, aber nun erblickt der Film, der von den wenigen, die ihn schon gesehen haben, enthusiastisch als beste PKD-Verfilmung überhaupt gepriesen wird (z.B. Bleeding Cool), das Licht unserer Realität (mit etwas Hilfe einer Kickstarter-Kampagne). In den USA kommt er am 27. Juni in (wenige) Kinos und wird zeitgleich auf diversen VOD-Plattformen erscheinen. Manchmal dauert es eben etwas länger…

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