11. Februar 2018

Jóhann Jóhannsson (1969-2018)

Der isländische Filmkomponist („Arrival“) ist tot

Lesezeit: 1 min.

Er sorgte für frischen Wind in einer Szene, die seit Jahrzehnten von John Williams und Hans Zimmer dominiert und geprägt wird, und man hatte allen Grund, ihn als Hoffnungsträger zu feiern. Gestern ist der isländische Filmkomponist Jóhann Jóhannsson im Alter von nur 48 Jahren in Berlin gestorben.

Jóhannsson begann seine musikalische Karriere um die Jahrtausendwende und arbeitete zunächst viele Jahre in der Filmindustrie auf der Vulkaninsel am Polarkreis, bevor nach und nach auch Aufträge aus dem Ausland hinzukamen. Sein internationaler Durchbruch begann, als er für den frankokanadischen Regisseur Denis Villeneuve die Musik für „Prisoners“ (2013) anfertigte. Die Zusammenarbeit war wohl so gut, dass Villeneuves „Sicario“ (2015) und „Arrival“ (2016) ebenfalls von Jóhannsson untermalt wurden. Wobei „untermalt“ eine ziemliche Untertreibung ist. Denn Jóhannsson fertigte kongeniale Scores an, die perfekt zum kühlen Stil von Villeneuve passten. Die Zusammenarbeit endete mit „Blade Runner 2049“ unter bislang unbekannten Umständen, denn der Isländer war ebenfalls als Komponist vorgesehen, wurde aber wenige Wochen vor der Premiere durch Hans Zimmer und Benjamin Wallfisch ersetzt.

2015 gewann er für „Die Entdeckung der Unendlichkeit“ den Golden Globe Award in der Kategorie Beste Filmmusik. Der Score wurde auch für den Oscar nominiert, gleiches galt für „Sicario“.

Foto via Bozar.

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