Trailer: „Samaritan“ und „Guillermo del Toros Pinocchio“

• Sylvester Stallone kann man wohl als Protosuperhelden bezeichnen, der neben Arnold Schwarzenegger in den 1980ern zwar noch ohne Kostüm, aber doch deutlich überlebensgroß aufgepumpt den „all american hero“ in eine andere Dimension verschob. Ja, auf dem Papier verkörperte er noch Arbeiterklasse, aber rein physisch war das schon eher Marvel. Es ist also wirklich kein Wunder, dass er nun – quasi auf seine alten Tage, die ja schon 1997 mit „Cop Land“ begonnen haben – direkt ins Superheldengeschäft einsteigt. In „Samaritan“ verkörpert Stallone den titelgebenden Helden, der das Kostüm schon lange an den Nagel gehängt hat. Aber die Kriminalität in seiner Heimatstadt Granite City wird immer übler, und der 13-jährige Sam Cleary (Javon „Wanna“ Walton, aus „The Umbrella Academy“) hat den Verdacht, dass sein Nachbar der Ex-Supie ist. Mit allen Mitteln versucht er nun, den alten Herrn dazu zu bringen, wieder ins Kostüm zu schlüpfen. Julius Avery („Operation: Overlord“) hat das inszeniert. Und betrachten kann man es auf Amazon Prime ab 26. August.

• Carlo Collodis Holzjunge ist dagegen buchstäblich aus anderem Holz geschnitzt, verkörpert aber ebenfalls ein klassisches SF-Motiv, nämlich das Verhältnis von Mensch und Maschine. Dass die „Maschine“ bei Collodi aus Holz ist und von einer Fee beseelt wird, ist da eher Nebensache. Bei „Guillermo del Toros Pinocchio“ (Netflix, ab Dezember) darf man vermutlich keine revolutionäre Neuinterpretation des Stoffes erwarten, aber del Toro (im Shop) steht definitiv für eine originelle Qualität, die er seit Jahrzehnten immer wieder unter Beweis stellt. Im Herzen ist die Adaption ein Stop-Motion-Film, auch wenn es wohl eher Rechnerleistung ist, die die Bilder zaubert. Wir sind definitiv gespannt.

Abb.: „Guillermo del Toros Pinocchio“, Netflix