15. August 2018

Unter Klonen

Ursula K. Le Guins „Nine Lives“ soll verfilmt werden

Lesezeit: 2 min.

Zu Lebzeiten hat die im Januar verstorbene Ursula K. Le Guin nur wenige ihrer Geschichten von Filmemachern optionieren lassen – und wenn es mal dazu kam, ließ ihr Unmut über das Ergebnis (siehe beide Earthsea-Adaptionen) an Deutlichkeit kaum zu wünschen übrig. Jetzt soll – nachdem bereits „Der Erzähler“ in der Mache ist – auch die Erzählung „Nine Lives“ verfilmt werden.


Playboy 11/68 – Mit einer Story von U.K. Le Guin

„Nine Lives“ erschien 1968 im amerikanischen Playboy und eine peinlich berührte Le Guin gestand später ein, dass sie dem Drängen der Magazin-Redakteure nachgab und als „U.K. Le Guin“ firmierte, weil ein Frauenname die männliche Leserschaft angeblich „nervös“ gemacht hätte.

Die Geschichte spielt auf dem lebensfeindlichen Planeten Libra, wo zwei Prospektoren ihrer harten und einsamen Arbeit nachgehen. Als die versprochene Hilfe von der desolaten Erde eintrifft, entpuppen sich die Neuen als Klone – als Zehnerklon genauer gesagt. Zehn Personen, teils Frauen, teils Männer, aber im Grunde zehn Mal dieselbe Person. Nicht ganz das, was die beiden „richtigen“ Menschen erwartet haben. Le Guin nutzt diese Konstellation, um Fragen über Identität und Zusammenleben zu stellen.

Die britischen Produzenten Gavin Humphries und Josephine Rose haben bereits Tom Basden (Fresh Meat) und Siri Rødnes als Autoren engagiert. Letzterer soll auch die Regie übernehmen.

„Nine Lives“ erschien auf Dt. unter dem Titel „Neun Leben“ u.a. in der Sammlung „Die zwölf Striche der Windrose“ und in der von Wolfgang Jeschke herausgegebenen Anthologie „Fernes Licht“. Beide sind nur antiquarisch zu bekommen.

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