E3 2018 Tag 1: Shots Fired!

Der Startschuss ist gefallen: Die größte Messe zum Bereich Videospiele findet sich erneut in Los Angeles zusammen. Die sogenannte E3 (Electronic Entertainment Expo) lädt nun seit 1995 fast durchgängig dazu ein, Games und alles dazugehörige zu feiern. Bis 2016 blieb die Messe bloß Fachbesuchern, wie der Presse und Medienleuten, vorbehalten. Dies änderte sich jedoch letztes Jahr, als erstmals die Tore für die Öffentlichkeit geöffnet wurden. Erneut finden sich zahlreiche Entwickler und die größten Publisher in L.A. ein, während letztere vom 9. bis zum 12. Juni in eigenen Pressekonferenzen die größten neuen Gaming-Highlights vorstellen werden.

Bereits im Vorfeld der E3 gab es viel Wirbel um angekündigte Titel wie das neue „Fallout 76“, das mit großer Wahrscheinlichkeit Montag früh um 3:30 Uhr vorgestellt wird, ebenso wie das angekündigte Releasedatum von „Days Gone“ das am 19. Februar 2019 exklusiv für die Playstation 4 erscheinen wird.

Den Anfang tat dieses Jahr erneut Publisher Electronic Arts mit dem eigenen „EA Play“-Stream, der ebenfalls in alle Welt ausgestrahlt wurde. Neben dem Hitgaranten „Anthem“ der RPG-Veteranen BioWare („Mass Effect“) und ein neues „Battlefield V“ gab es allerdings keine wirklichen Überraschungen oder große Neuankündigungen.

Gaming-Video-Produzentin und Journalistin Andrea Rene führte durch die Präsentation EAs, die sogleich mit einem Blick auf Singleplayer und Multiplayer-Komponenten des neuen zweiten Weltkriegsshooters „Battlefield V“ begann. „Battlefield V“ wird ab dem 19. Oktober 2018 für PC, XBox One und PS4 erhältlich sein. Weiter ging es mit der obligatorischen kurzen Präsentation eines neuen „FIFA 19“, welches ab dem 28. September 2018 erhältlich sein soll.

Dazu übergehend erweitert EA das bereits etablierte „EA Origin Access“-Programm um zumindest angekündigtes Cloud-Gaming, und ein „Premier“-Programm, durch das alle neuen Spiele wie das neue „Madden“, „FIFA“ oder auch „Anthem“ frühzeitig auf dem PC spielbar sein werden. Nähere Infos folgen wahrscheinlich im Verlauf des Wochenendes während der E3.

Als nächstes meldete sich „Titanfall“-Entwickler Vince Zampanella von Respawn Entertainment und gab zumindest zum Protokoll, dass sich ein neues Star Wars-Spiel in Arbeit befindet, das den Namen „Jedi: Fallen Order“ tragen soll, jedoch erst im Winter 2019 erscheinen soll. „Jedi: Fallen Order“ wird in der „Dunklen Zeit“ spielen, was übersetzt heißt: Zwischen Episoden III und IV. Beim Thema Star Wars bleibend gab „Battlefront“ und „Battlefield“-Entwickler DICE bekannt, dass „Battlefront II“ mit einer Clone Wars-Erweiterung ausgebaut wird und ein neues Update folgt, das spielbare Figuren wie General Grievous, Obi-Wan Kenobi, Anakin Skywalker und Count Doku für den Gamer zugänglich machen wird.

Der 2016er Puzzle-Plattformer „Unravel“ bekommt einen Nachfolger, das simplerweise „Unravel Two“ heißt, welcher ab sofort erhältlich sein wird. Ebenso meldete sich das berlinerische Independent-Studio „Jo-Mei Games“ zu Wort, das ihr Spiel „Sea of Solitude“ vorstellte, das ein Adventure mit Fokus auf Erkundung darstellt und 2019 erscheinen soll.

Alten „Command & Conquer“-Fans wird das Herz bluten beim Anblick, was aus einem der größten Strategie-Games aller Zeiten wurde. EA stellte ein neues, bereits spielbares Multiplayer-Handy-Game vor: „Command & Conquer: Rivals“ für Android & iOS-Geräte. Android-Nutzer können es bereits ab sofort im Google Playstore in einer Alpha-Version antesten.

Das große Spotlight stahl aber das bereits erwartete „Anthem“ von RPG-Urgestein BioWare. „Anthem“ zeigte sich in einem neuen Trailer, ausführlichem Gameplay und einer Art Q&A-Interview mit ausführenden Produzenten BioWares. Bei „Anthem“ wird es sich um ein Singleplayer-Spiel handeln, das aber als eine Art MMO konzipiert ist, mit der Möglichkeit, dass sich bis zu vier Spieler spontan in eine Runde einloggen können, um sich gegenseitig zu unterstützen. Die Produzenten betonten, dass die Story und die Welt „Anthems“ eine äußerst große Rolle spielen. Letztere soll sich mit anderen Spielern gemeinsam übrigens komplett verändern. Ebenso sickerte in einem Hands-On nach der Pressekonferenz durch, dass das Spiel trotz allem einen Always-On-Zwang mit sich bringen wird, das ohne konstante Internet-Verbindung nicht spielbar sein wird. Weiterhin können in „Anthem“ verschiedene Exo-Suits gesteuert werden, die völlig unterschiedliche Skillsets mit sich bringen soll, oder auch ohne jene auf Streifzug gegangen werden. Das Entwickler-Interview geht deutlich mehr in die Tiefe und geht ebenfalls auf die Welt, Gameplay und einem ganzen Haufen an Storydetails ein und ist durchaus einen Blick wert. Abschließend gab es dann natürlich noch eine ganze Menge echtes, fantastisches Gameplay zu sehen. Abschließend sei aber dennoch gesagt, dass aus der E3-Vorstellung nicht wirklich deutlich wurde, wie sich „Anthem“ von z.B. „Destiny“ unterscheiden soll, da sich beide zumindest auf dem Papier sehr ähnlich anhören. „Anthem“ erscheint am 22. Februar 2019 für PC, XBox One und PS4.

Ein mauer Start für die E3, bei der sich nun schon seit gut fünf Jahren die Frage stellt: Was macht Electronic Arts bloß mit der Star Wars-Lizenz? Wir haben einen angekündigten Titel, der erst Ende 2019 oder im schlimmsten Fall 2020 erscheinen soll und neben weiterem „Battlefront II“-Content, nach dem wohl kaum jemand geschrien hat, mehr ist nicht in Aussicht. Jetzt noch zu sagen: „Da muss sich mehr tun“ wirkt gar nach vergeudeter Trauer.

Morgen zeigen sich Microsoft um 22 Uhr, Bethesda Montag in der Frühe um 3:30 Uhr Devolver Digital um 5 Uhr hoffentlich von ihren besten Seiten, und präsentieren der Gaming-Welt mehr Neuheiten, als es EA dieses Jahr tat.

Unter den Trailern findet sich auch noch einmal die komplette Pressekonferenz von EA zur Ansicht, die ab Minute 58 beginnt.