Blutmond & Mars

Am Freitag können wir alle Zeugen eines kleinen Jahrhundert-Ereignisses werden. Es steht uns die längste totale Mondfinsternis des Jahrhunderts bevor. Zudem soll der Planet Mars der Erde sehr nahe kommen. Das ganze Spektakel wird länger als eineinhalb Stunden andauern. Eine Stunde und 44 Minuten, um genau zu sein. Und wenn wir bis in ein paar Jahren keinen Cryo-Schlaf entwickelt haben, wird das wohl für die meisten von uns die längste bleiben. Denn die einzige, die dieses Spektakel an Länge überbieten soll, wird es erst 2123 geben – ganze zwei Minuten länger.

Aber erst einmal zu den Fakten um dem kosmischen Tathergang: Eine totale Mondfinsternis ereignet sich dann, wenn der Mond in den sogenannten Kernschatten der Erde driftet, also komplett hinter Sonne und Erde steht. Um 20:24 Uhr unserer Zeit soll der Mond den Kernschatten betreten und den Rand des Mondes bedecken. Von 21:30 Uhr bis 23:44 Uhr wird sich der Mond komplett im Kernschatten befinden und in dieser Zeitspanne wird sich die totale Mondfinsternis ereignen – und diesen blutrot färben. Legolas würde im Grabe erzittern.

Die dunkelrote Färbung des Mondes kommt daher, dass nicht alles Licht der Sonne durch die Erde abgeschirmt wird. Der sogenannte Blutmond entsteht, weil sich langwelliges Licht  gleichsam um die Erde biegt und den Mond beleuchtet.

Und wenn das nicht ausreicht, an dunkle Götter in den Untiefen zu glauben, dann wird der Mars den Rest tun. Der wird südlich der Mondfinsternis leuchtend rot zu sehen sein, da er zu dieser Zeit der Sonne genau gegenüber steht. Dies wird auch Oppositionsstellung genannt. Dies verleiht der Erdatmosphäre eine zusätzliche Rotfärbung, ähnlich wie bei Sonnenunter- und aufgang.