Die Tribute von Gallien
60 Jahre Asterix: Pastiches, Tribute und Pin-Ups im Album „Asterix – Die Hommage“
Am 24. Oktober erscheint mit „Die Tochter des Vercingetorix“ der nächste Asterix-Band von Jean-Yves Ferri und Didier Conrad. Eine gute Einstimmung auf das wie immer mit Spannung erwartete neue, inzwischen 38. Album der Serie bietet die druckfrische Anthologie „Asterix – Die Hommage“. Darin verbeugen sich allerhand internationale Comic-Stars vor dem Klassiker von René Goscinny und Albert Uderzo und gratulieren Asterix zum 60. Geburtstag.
Unter den Größen, die Parodien, Pastiches und Pin-Ups liefern, befinden sich die deutschen Künstler Flix („Schöne Töchter“), Mawil („Kinderland“) und Sascha Wüstefeld („Das UPgrade“), aber auch Frank Cho („Mighty Avengers“), Charlie Adlard („The Walking Dead“), Lewis Trondeim („Herr Hase“), Bastian Vives („LastMan“), Christophe Arleston („Die Schiffbrüchigen von Ythaq“) und Milo Manara („Caravaggio“) – und natürlich sind die offiziellen „Erben“ Ferri und Conrad ebenfalls am Start. Es warten viele witzige, stilechte Hommagen, eigensinnige Interpretationen, persönliche Liebesbekundungen, pfiffige Parodien sowie Crossover mit „Die alten Knacker“ oder „Die Schlümpfe“. Flix stellt eine gute Frage zum Ensemble im namenlosen Dorf, die Helden verwandeln sich in Aliens und der kleine Superrömer rauscht mit wehendem Cape in den Kampf. Selbst Wlan und der Klimawandel (Klimaerwärmtwienix) halten Einzug in die Welt von Asterix und Obelix, wo im Schatten moderner Windräder die Wildschweine vom Aussterben bedroht sind. Nicht einmal vor dem Alter, Smartphones und einem Selfiestick, Hashtags oder übermäßiger Political Corectness bleiben die Comic-Giganten verschont.
Bis auf wenige Ausnahmen ein einziges Schaulaufen und Vergnügen. Schade und ärgerlich nur, dass es z. B. die redaktionellen Artikel und u.a. die Beiträge von Terry Moore („Strangers in Paradise“) und Cosey („Auf der Suche nach Peter Pan“) nicht in die abgespeckte deutsche Ausgabe geschafft haben, die nur halb so viele Seiten hat wie die französische. Davon abgesehen, stellt „Asterix – Die Hommage“ einen gelungenen Nachfolger zu „Asterix und seine Freunde“ von 2007 und einen tollen aktuellen Tribut an die Ikonen aus Gallien dar, beim Teutates!
Abb.: © 2019 Les Editions Albert René / Goscinny – Uderzo
Asterix – Die Hommage • Egmont, Berlin 2019 • 64 Seiten • Hardcover: 15 Euro
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