Alphas, Betas, Epsilons – und Han Solo

Aldous Huxleys „Brave New World“ (1932) ist eine der großen Dystopien des Genres. Aber der Roman stand auch immer im Schatten der ganz großen Dystopie des 20. Jahrhunderts, nämlich Orwells „1984“, die – das muss man schon sagen – auch schlicht der bessere Roman ist. Jetzt hat man sich aber mal wieder an Huxley erinnert und sein mit Abstand berühmtestes Buch zur TV-Serie gemacht.

Die für den neuen Streaming-Sender Peacock entstandene NBC-Reihe spielt im New London einer Zukunft, in der natürliche Fortpflanzung durch Bioengineering überflüssig gemacht wurde. Die Menschen wurden in ein Kastensystem gezwungen, Privatleben, Geld, Monogamie, all das gibt es nicht mehr. Auszuhalten ist die ewige Party nur noch mit der Droge Soma.

Mit dabei in der Schönen Neuen Welt sind u.a. Alden Ehrenreich (Star Wars: Solo), Jessica Brown Findlay (Downton Abbey), Harry Lloyd (Counterpart), Nina Sosanya (His Dark Materials), Hannah John-Kamen (Ant-Man and the Wasp) und Demi Moore (Striptease).

Das Drehbuch der Pilotepisode stammt von Comicautor Grant Morrison, der seit den frühen 1990ern zu den großen Stars des Mediums zählt und vor allem durch „Doom Patrol“ und lange Strecken für „X-Men“ und „Batman“ bekannt wurde. Seine Graphic Novel „Happy!“ wurde zu einer (leider kurzlebigen) SyFy-Serie. An Morrisons Seite schrieb Brian Taylor, der auch kein Unbekannter ist. Er ist die eine Hälfte des Regie-Duos Neveldine/Taylor, das u.a. für „Crank“ und „Gamer“ verantwortlich ist, Taylor war aber auch maßgeblich an der „Happy!“-Adaption beteiligt. Creator der TV-Fassung von „Brave New World“ ist David Wiener (Fear the Walking Dead), Regie bei der Pilotfolge führte Owen Harris, der zuvor u.a. Episoden von „Misfits“ und „Black Mirror“ inszenierte.

„Brave New World“ startet in USA am 15. Juli 2020. Die (erste?) Staffel besteht aus 9 Episoden.