31. Oktober 2020

Sean Connery (1930-2020)

Der legendäre 007-Darsteller ist tot

Lesezeit: 2 min.

Es gibt Meldungen, die man gar nicht schreiben mag, weil einem der Schock noch in den Knochen steckt, weil man die Tatsache, die hinter der Meldung steckt, nicht so richtig fassen kann. Sean Connery ist tot, der Mann, der zwischen 1962 und 1971 sowie ein letztes Mal 1983 James Bond 007 verkörperte.

Der 1930 in Edinburgh geborene Connery war der Sohn einer Putzfrau und eines Arbeiters, war vor seiner Schauspielkarriere u.a. als Milchmann, Lkw-Fahrer und Aktmodel tätig, schuftete in der Muckibude und wurde 1953 gar Dritter bei der Wahl zum Mr. Universum. Zwischen 1954 und 1962 wirkte er als Nebendarsteller in ziemlich vergessenswerten Rollen mit, bevor er mit „James Bond 007 jagt Dr. No“ praktisch über Nacht zum Star wurde. Und das, obwohl Ian Fleming, der Autor der Bond-Romane, alles andere als begeistert von dem Schotten war, der ihm nicht genug Stil mitbrachte.

Connery haderte schnell mit der Rolle, fühlte sich bald unterbezahlt und war generell Zeit seines Lebens ein eher unbequemer Typ, der allergrößten Wert auf Anerkennung legte. Es ging ihm weniger ums Geld, sondern ums Prinzip, wie er betonte.

Wie weit er bereit war, sich vom Image des smarten Agenten zu entfernen, bewies er im legendären SF-Irrsinn „Zardoz“ (1974) von John Boorman, in dem er einen Barbaren spielte, der einer dekadenten Gesellschaft zeigte, wo der Hammer hängt. Seine größte Zeit als Schauspieler erlebte er wohl in dern 1980ern. 1981 spielte er in Peter Hyams‘ großartigem Space-Western „Outland“ den Polizeichef in einer Bergbaukolonie auf dem Jupitermond Io, gefolgt von einem Gastauftritt in Terry Gilliams „Time Bandits“ (1982). „Highlander“ kam 1986 und unvergessen ist natürlich auch seine Rolle in „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ (1989), wo er den Vater des Action-Archäologen spielte.

Seine letzte Rolle hatte er 2003 in der Adaption von Alan Moores „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“, die so ziemlich jeder hasste, auch Connery. Danach zog er sich ins Privatleben zurück, und man hat nur wenig von dem erfahren, was er so tat. Jetzt ist er im Alter von 90 Jahren gestorben, und er wird uns verdammt fehlen.

Bild aus „Outland“, 1981.

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