Weltuntergangs-Atmosphäre

Das Spiel S.T.A.L.K.E.R. Shadows of Chernobyl ist einer der großen Klassiker, wenn es um 3D-Shooter in einem postapokalpytischen Setting geht. Wie sich nun zeigt, ist die damals erschienene Version nur eine abgeschwächte Fassung der vom Entwicklerstudie GSC Gameworld ursprünglich konzipierten Spielatmosphäre. Laut golem.de stellt das Standalone-Mod Lost Alpha (hier geht’s zum Download) die verworfenen Level und Storylines der Alpha-Testversion des Spiels wieder her, samt aufwändiger Grafik (die allerdings die meisten Rechner an die Belastungsgrenzen führen dürfte). Unten sind ein paar Screenshots angehängt.

Obwohl es bereits 2007 veröffentlicht wurde, gilt es immer noch als Vorreiter in der Riege der osteuropäischen Dystopie-Shooter. Besonders die Stille der atomar verseuchten Landschaft rund um das explodierte Kernkraftwerk Tschernobyl und die drückende Atmosphäre der verlassenen und langsam verrottenden sowjetischen Industriegebiete haben einen ganz eigenen Videogame-Stil geprägt. Und wem der Titel bekannt vorkommt – ja, das bezieht sich auf den Roman der Brüder Strugatzki, „Ein Picknick am Wegesrand“, in dem sogenannte „Stalker“ in die von außerirdischen Artefakten verseuchte Zone gehen.

Nachdem der Roman von Andrej Tarkowskij als Stalker verfilmt worden war, hat sich mittlerweile eingebürgert, die „Zone“ als Begriff für radioaktiv verseuchte Sperrzonen zu übertragen – und damit eine ganze Reihe von postsowjetischen Weltuntergangsfantasien hervorgebracht. Dmitry Glukhovskys Metro-2033-Universum samt zugehörigem (ebenfalls postnuklearem) U-Bahn-Survival-Shooter Metro: Last Light sind das jüngste Mitglied des von S.T.A.L.K.E.R. Shadows of Chernobyl begründeten Subgenres, neben Aleksei Bobl und Andrej Levitskis „Tekhnotma“-Romanen. Erwähnt sei auch die Fallout-Reihe von Bethesda Games, die ebenfalls als postnukleares Action-Rollenspiel konzipiert sind.