11. September 2014 1 Likes 1

Laika und ihre Freunde

Das Artbook „Soviet Space Dogs“ erzählt von vierbeinigen Raumfahrtpionieren

Lesezeit: 2 min.

Es ist knapp ein Jahrhundert her, dass wir mit Raketen und Satelliten die Grenze unserer Atmosphäre überschritten haben und in den Weltraum vorgedrungen sind. Die ersten Reisenden dieser überirdischen Entdeckungsfahrten waren jedoch nicht wir Menschen, sondern Tiere. Neben den unzähligen Fruchtfliegen (sie waren die ersten), Affen und Mäusen erinnern wir uns aber besonders an Hunde – allen voran Laika, die russische Hündin, die als erstes Lebewesen die Erde im Weltall umrundet hat.

Den sowjetischen Kosmonauten auf vier Beinen ist nun ein Bildband gewidmet, der zahlreiche Abbildungen und Paraphernalia – ja, auch in der UdSSR gab es Space Merchandise! – versammelt. „Soviet Space Dogs“, diesen Monat im Londoner Kunstbuchverlag Fuel erschienen, erzählt nicht nur die tragische Geschichte von Laika, die bereits Stunden nach dem Start an Stress und Überhitzung in ihrer Wostok-Kapsel starb, sondern auch die Erfolgsstory von Belka und Strelka, den ersten tierischen Raumfahrtberühmtheiten, sowie der vielen anderen Straßenhunde, die für das sowjetische Raumfahrtprogramm rekrutiert und in den Kosmos geschickt wurden. Ob Postkarten, offizielle Pressefotos oder die vielen Plüschtiere, Sammelbilder und Ansteckbuttons, in „Soviet Space Dogs“ entfaltet sich eine ganze vergangene Ära russischer Raumfahrt.

Wer darüber hinaus auch eine konkrete Erinnerung haben möchte, dem sei die Versteigerung der großen Sammlung von Raumfahrt-Erinnerungsstücken vor allem sowjetischer Provenienz empfohlen, die morgen stattfindet – darunter ein originaler Hunde-Raumanzug, wie ihn auch Laika getragen hat. Versteigert wird auch ein Stück der Wostok-Kapsel, in der Juri Gagarin als erster Mensch die Erde umrundet hat. Ein Mitarbeiter des Helferteams hat es kurz nach Gagarins Landung von der Kapsel abgebrochen und zwei Tage später von Gagarin signieren lassen.

Welche Tiere seither sonst noch wann und auf welche Weise ins Weltall geschickt wurden, kann man in der nebenstehenden wunderbaren Übersichtsgrafik sehen.

Dass Hunde wie Belka und Strelka in Russland immer noch in lebendiger Erinnerung sind, kann man an der 2010 produzierten TV-Serie sehen. Belka & Strelka 3D schickt die beiden Hunde als Helden in eine Reihe von lustigen Geschichten – der Trailer ist unten zu sehen. (Weiß jemand, ob diese Serie auch in Deutschland zu haben ist?) Und Laika? Die ist als Heldin in einem Musikvideo des norwegischen Electronica-Künstlers Trentemøller gelandet.

Kommentare

Bild des Benutzers Elisabeth Bösl

Die Geckos haben die Russen einfach sterben lassen: http://www.theguardian.com/science/2014/sep/01/russia-death-five-geckos-space-sex-mission - ein weiteres tragisches Kapitel in der Geschichte der Kosmonautik ...

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