30. Mai 2016 1 Likes

Ganz schön aufgeblasen

Nach mehreren Fehlschlägen wurde auf der ISS das BEAM-Modul endlich ganz entfaltet

Lesezeit: 2 min.

Zunächst wirkte es wie ein Fehlschlag: Das BEAM-Modul, das im Mai an der Internationalen Raumstation angedockt wurde, sollte nun endlich einmal testweise aufgeblasen werden. Aber leider sah es zunächst so aus, als würde dieser Versuch an technischen Problemen scheitern – das Modul wollte sich einfach nicht entfalten lassen. Jetzt, nach tagelanger Arbeit von Astronauten, NASA- und BEAM-Technikern, ist es nun doch gelungen: Am 28. Mai konnte das Modul zu voller Größe von 16 Kubikmetern aufgeblasen werden. Zwar nicht automatisch, wie zunächst geplant, aber immerhin: NASA-Astronaut Jeff Williams konnte nach siebenstündigem Versuchen manuell ein Ventil der ISS öffnen und damit den Entfaltungsmechanismus auslösen.

BEAM steht für Bigelow Expandable Activity Module. Der Milliardär Robert Bigelow, der schon seit Jahrzehnten an neuen Technologien für die bemannte Raumfahrt arbeitet, kann diese zurzeit in einem – noch unbemannten – Versuch an der ISS testen. Bereits 2006 und 2007 hatte er mit Genesis I und II zwei solcher aufblasbaren Module in den Orbit geschickt. ​Jetzt soll das Modul für die nächsten zwei Jahre an der Raumstation angedockt bleiben, um den Betrieb des Habitats sowie die für den bemannten Gebrauch so wichtigen Werte wie etwa den Strahlenschutz testen zu können. Eine Infografik von Space.com erklärt die Funktionsweise des Habitats.

Ob und in welcher Form das Modul in Zukunft bei bemannten Missionen wie etwa dem Flug zum Mars zum Einsatz kommen soll, steht noch nicht fest. Aber der Mars ist definitiv ein Ziel, auf das Bigelow mit dem BEAM hinarbeitet – neben vielen anderen privaten und staatlichen Akteuren wie der NASA, der ESA, Roskosmos, natürlich Elon Musks SpaceX oder etwa dem Mars-One-Projekt.

Der Reparaturerfolg und die Erweiterung des Moduls sind auf jeden Fall ein erster, wenn auch widerstrebender, Erfolg auf dem langen „Weg zum Mars“ (im Shop).

 

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