25. September 2016

Die Wonderball-Verschwörung

Eine neue Comic-Serie mit Artwork von Colin Wilson

Lesezeit: 2 min.

Der 1949 in Neuseeland geborene Comic-Künstler Colin Wilson zählt zu den beliebtesten Zeichnern im Alben-Bereich. Für das britische SF-Comic-Magazin „2000 AD“, das diesen Monat seine 2000. Ausgabe feiert, bebilderte er „Judge Dredd“ und „Rogue Trooper“, außerdem visualisierte er mehrere Westernabenteuer mit den Ikonen Tex und Blueberry, den Kriegscomic „Battler Briton“ von Garth Ennis, die von Ed Brubaker verfasste Miniserie „Point Blank“ im Superhelden-Spionage-Univesrum von WildStorm und „Sleeper“, Krimis wie „Blei im Schädel“ von Matz, diverse „Star Wars“-Comics und die Alternativwelt-Serie „Tag X“.

Letztere beginnt mit dem unter Verschwörungs-Theoretikern beliebten Kennedy-Attentat, und dasselbe gilt für das soeben erschiene erste Album der Serie „Wonderball“, die Mr. Wilson nach einem Szenario von Jean-Pierre Pécau und Fred Duval zeichnet. Hauptfigur des ersten Bandes „Shooter“, der seit Mitte September auf Deutsch bei Schreiber & Leser vorliegt, ist der streitlustige, starrsinnige Veteran und Polizist Spadaccini, den sie wegen seiner Vorliebe für die ü-eier-mäßige Süßigkeit alle nur Wonderball nennen – oder Crazy Cop, wie die Presse. 1983 wird Spadaccini, der zwanzig Jahre zuvor als Agent des Secret Service beim Kennedy-Attentat in der ersten Reihe stand, mit einem seltsamen Fall konfrontiert. Mitten in San Francisco legt ein Scharfschütze eine magische Schussfolge mit neun Opfern in neun Sekunden hin. Seine Ermittlungen machen Spadaccini zur Zielscheibe einer machtvollen verschwörerischen Gruppe, die um jeden Preis verschleiern möchte, dass sie mithilfe von künstlichen Substanzen und Genetik bereits vor dem Kennedy-Attentat leistungsfähige instabile Superkiller erschuf …

Colin Wilson zeichnet das alles gewohnt routiniert, während die straighte, aber unterhaltsame Story ein nicht nur vom Setting her in den 80ern verhafteter Hardboiled-Cop-Krimi mit mainstreamtypischem Science-Fiction-Einschlag ist. Die Übersetzung des zweiten Albums soll Anfang 2017 herauskommen, und das darf man sich als Fan von Wilson oder entsprechender Krimis mit Genre-Note durchaus vormerken.

Jean-Pierre Pécau, Fred Duval & Colin Wilson: Wonderball Bd. 1 – Shooter • Schreiber & Leser, Hamburg 2016 • 56 Seiten • Hardcover: 14,95

 

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