Rob Boffard

„Tracer“

„Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“, könnte auch problemlos das Lebensmotto von Riley Hale sein. Als Kurierbotin rennt, springt und hechelt sie sich Tag für Tag durch die engen Metallkorridore der gewaltigen Raumstation Außenerde – der letzten Bastion der Menschheit. Was sie da eigentlich genau transportiert, interessiert Riley nicht, denn Diskretion ist ein unschätzbarer Vorteil im Space-Kuriergeschäft. Als sie eines Tages dann doch einmal zufällig einen Blick in ihren Rucksack wirft, ist sie entsetzt, dort ein menschliches Auge vorzufinden. Und weil Riley eine toughe Lady ist, will sie – nachdem sie ihren ersten Ekel überwunden hat – herausfinden, was es mit ihrer brisanten Fracht auf sich hat und gerät dabei in die größte Verschwörung, die die Menschheit je gesehen hat.

Action wird in „Tracer“ (im Shop), dem Debüt des südafrikanischen Autors und Journalisten Rob Boffard von der ersten Zeile an groß geschrieben. Nicht nur, weil man Riley auf ihren geradezu akrobatischen Kurierläufen durch die Raumstation begleitet, sondern auch weil Boffard keine Angst vor handfesten Schlägereien und durchschlagenden Explosionen hat. Vor Klischees übrigens ebenso wenig. Bei Boffard gibt es wenig Grauschattierungen: die Guten sind hartgesottene Helden, und die Bösen sind Fieslinge von der allerübelsten Sorte. Vielleicht macht „Tracer“ genau deshalb auch so viel Spaß. Geradezu genüsslich lässt der Autor die verfeindeten Parteien aufeinanderprallen, und dass sich das ganze Drama in der rostigen Enge einer alten Raumstation abspielt, weil den Menschen eine Rückkehr zur Erde verwehrt ist, macht die Geschichte umso faszinierender.

„Tracer“ ist ein Roman wie ein Hollywood-Blockbuster. Ein Roman, der den Leser mitreißt und ihn anhand seiner gewaltigen Bilder in eine andere Welt entführt. Und wenn man dann wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet ist, ist man vielleicht nicht unbedingt schlauer, aber glücklich, weil man aufs Beste unterhalten wurde. Kurz gesagt: Die Fortsetzung kann gar nicht schnell genug erscheinen.

von Stefanie Brösigke

Rob Boffard

Tracer

Im All hört dich niemand schreien - oder?

Blau und wunderschön leuchtet die Erde inmitten der Schwärze des Weltalls, doch sie ist inzwischen unbewohnt. Von den Umwelteskapaden der Menschen zerstört, ist der Planet zu einer tödlichen Welt geworden. Die Überlebenden der globalen Katastrophe umkreisen in einer alten, rostigen Raumstation ihre alte Heimat – Enge, Schmutz und Ausweglosigkeit gehören zum Alltag der Besatzung. Ebenfalls mit an Bord sind Verschwörungen, Intrigen und dunkle Geheimnisse. Und als auf der Raumstation dann auch noch mehrere Morde geschehen, steht die Menschheit bald vor dem endgültigen Aus.

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