„Last and First Men – Die letzten und die ersten Menschen“ im Free-TV

Was vermutlich nicht ganz so viele mitbekommen haben dürften: Der im Februar 2018 im Alter von gerade mal 48 Jahren gestorbene, geniale Filmkomponist Jóhann Jóhannsson, vor allem bekannt durch eine Reihe toller Scores zu Filmen von Denis Villeneuve („Prisoners“, 2013; „Sicario“, 2015; „Arrival“, 2016), hatte sich auch als Regisseur betätigt.

Zum einen wäre da der 29-minütige, auf Südgeorgien und auf der Antarktischen Halbinsel gedrehte Kurzfilm „End of Summer“ von 2014 (kann man unter dieser Meldung angucken), welcher mit fantastischen, außerweltlich wirkenden Naturaufnahmen in entrückter Super-8-Ästhetik das Cineasten-Herz zum glühen bringt. Zum anderen wäre da der 2020 veröffentlichte, experimentelle Langfilm „Last and First Men“, an dem der Isländer bis zuletzt arbeitete und der nach seinem Tod vom Kollegen Yair Elazar Glotman vollendet wurde.

Hierbei handelt es sich um eine Adaption des 1930 veröffentlichten Science-Fiction-Klassikers „Die letzten und die ersten Menschen“ von Olaf Stapledon, der die Geschichte der Menschheit in einem Zeitraum von 2 Milliarden Jahren beschreibt. Doch Jóhannsson hat den Roman nicht einfach verfilmt, sondern eine Art Nachfolger zu „End of Summer“ gedreht. Sein Kameramann Sturla Brandth Grøvlen und er reisten nach Ex-Jugoslawien um dort die futuristischen Kriegsmonumente aus der Tito-Zeit aufzunehmen, die im Film dank einer kunstvollen Inszenierung ebenso wie nicht von dieser Erde aussehen – auf der Tonspur liest parallel zu diesen faszinierenden Bildern, natürlich begleitet von Jóhannssons großartiger Musik, Tilda Swinton die Geschichte von Stapledon.

Für Genießer ist der Termin definitiv Pflicht!

Am Montag, 14. Februar, um 23:45 Uhr auf Arte – und bis zum 30. April 2022 in der Mediathek des Senders.