1. September 2016 1 Likes

Tödliches Labyrinth

In Michael Coneys Story „Hauptmann Hülsensack und der Große Schnitter“ kann dich ein Game-over das Leben kosten

Lesezeit: 2 min.

Bobbie Axford ist eine ambitionierte junge Unternehmerin, die mit ihrer Firma Axford Proximationen lange Zeit den Computerspielemarkt beherrschte: Zusammen mit dem virtuellen Helden Hauptmann Hülsensack können sich die Spieler durch ein gefährliches Abenteuer hangeln und sind dabei immer dem großen Gegenspieler Carlos Mephistos auf der  Spur – Nervenkitzel, Schweißausbrücke und Panikattacken inklusive. Bei Axford Proximationen ist man mitten drin statt nur dabei!

Michael Coney: Hauptmann Hülsensack und der Große SchnitterDoch der virtuelle Gaming-Spaß basiert tatsächlich auf einem gewaltigen, real existierenden Labyrinth, durch das Bobbie einen Roboter nach dem anderen jagt, um anschließend seine Bewegungen in der so genannten Matrix abzuspeichern und dem Endkunden zur Verfügung zu stellen. Bobbies Verschleiß an Robotern ist enorm – schließlich wartet im „Großen Schnitter“, so der Spitzname des neuesten Hülsensack-Abenteuers, gemäß dem Werbeslogan der Tod an jeder Ecke.

Ausgerechnet kurz vor Weihnachten jedoch stehen der guten Bobbie die Probleme bis zum Hals: Seit ihr Geschäftspartner und Lebensgefährt Bill nicht nur sie, sondern auch die Firma verlassen und das sehr viel erfolgreichere Konkurrenzunternehmen MENTALvISIONS gegründet hat, steht Axford Proximationen kurz vor der Insolvenz; ihr letzter noch verbliebener Roboter hat soeben im Hülsensack-Labyrinth seinen finalen Seufzer getan, und ihr Programmierer Stilton ist mit einer Holo-Vision der amtierenden Miss Nackte Erde durchgebrannt. Um ihre Firma zu retten, wagt Bobbie schließlich einen drastischen Schritt: Sie wird den „Großen Schnitter“ selbst betreten – doch sie ahnt nicht, welche Gefahren dort lauern.

Als Michel Coney 1996 „Hauptmann Hülsensack und der Große Schnitter“ (im Shop) zum ersten Mal veröffentlichte, steckten Online-Games und Virtual-Reality-Konzepte noch nicht mal in den Kinderschuhen, was Coneys Erzählung eine fast schon gruselige Weitsicht verleiht. Und wenn man zusammen mit Bobbie miterlebt, wie die Chefin des Computerspiels plötzlich von ihrer eigenen Idee gejagt wird, überlegt man es sich vielleicht zweimal, bevor man das nächste Mal auf Google PlayStore drückt …

 

Die Erzählung „Hauptmann Hülsensack und der Große Schnitter“ erscheint als exklusives E-Book Only bei Heyne und umfasst circa 46 Buchseiten.

Michael Coney: „Hauptmann Hülsensack und der Große Schnitter“Erzählung ∙ Aus dem Englischen von Horst Pukallus ∙ Wilhelm Heyne Verlag, München 2016 ∙ E-Book: € 0,99 (im Shop)

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