12. Juli 2014

Kammerflimmern (12.07.14)

Science-Fiction-Kurzfilme zum Wochenende

Lesezeit: 2 min.

Stichwort Crowdfunding: Heute können Filme ganz anders konzipiert, finanziert, produziert und vertrieben werden, als das vor Jahren noch möglich war. Das führt in der Filmszene zu immer wieder überraschenden und mutigen Experimenten, die ohne das Netz so gar nicht denkbar wären.

Zwei davon möchte ich heute vorstellen, und beide widmen sich Ikonen des japanischen Science-Fiction-Animes. Der erste Kurzfilm mit dem Titel Project 2501 ist eigentlich eine Art Making-of – er schildert den Versuch einer internationalen Künstlergruppe, die Titelsequenz von Ghost In The Shell als Fotoserie mit echten Schauspielern (und digitale aufbereiteten Schauplätzen) nachzustellen. Initiiert wurde Project 2501 von Ash Thorp, der als Grafikdesigner bereits an Filmen wie The Amazing Spiderman 2 und X-Men: First Class mitgearbeitet hatte. Im Interview mit The Verge berichtet er, dass sich die Idee dazu aus einem „Wochenendprojekt aus Spaß“ sehr schnell zu einer Großproduktion ausuferte, die schließlich mehr als ein Jahr in Anspruch nahm. Die Fotos sind auf der Projektseite zu sehen Aber mal ehrlich: Das war’s noch nicht, oder? Jetzt will ich natürlich den ganzen Film!!

Project 2501 - Ghost In The Shell Title Sequence

Ein Projekt, das ganz ausdrücklich auf die volle Filmlänge hinaus will, ist die geplante Realverfilmung des Manga-Klassikers „Akira“. Auch hier ist eine Biertresen-Idee („Hey, wäre es nicht cool, wenn wir den echten Kaneda auf seinem Bike durch Neo-Tokyo cruisen lassen würden?“) zu einer aufwändigen Trailerproduktion angewachsen. Unter dem Namen „Akira Project“ startete Regisseur und Produzent Nguyen-Anh Nguyen mit seiner Gruppe eine Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo, die knapp 3500 Dollar einbrachte. Einen Monat Dreh in Montreal und anderthalb Jahre Postproduktion später erschien der Trailer – der möglicherweise die Gerüchte um eine tatsächlich geplante Realverfilmung von „Akira“ befeuert hat. Wir bleiben gespannt!

Zu beiden Neuproduktionen habe ich auch die Sequenzen der ursprünglichen Anime-Verfilmungen angehängt – und beim nochmaligen Anschauen dieser Klassiker stellt sich mir die Frage: Können Realverfilmungen diese großen Themen (Cyborg, Mensch und Maschine hier, Ohnmacht und Allmacht im Zukunftskrieg da) tatsächlich noch einmal neu – besser – aktueller bebildern? Was meint ihr?

Alle Clips und noch viel mehr wie immer auf Vimeo und auf YouTube. Clip ab!

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