5. August 2017 1 Likes

Neill Blomkamps „Oats“-Projekt geht munter weiter

„Zygote“ mit Dakota Fanning ist auch schon da

Lesezeit: 2 min.

Es heißt ja immer, das Internet vergisst nichts. Nun, das mag für die Daten gelten, aber nicht für die Inhalte. Denn in der Flut an Informationen und der Sucht, stets neue zu liefern und bloß keinen Hype zu verpassen, geht auch verdammt viel unter. Erwartungen und Spekulationen sind die eigentliche Ware, die Klicks generieren, nicht der Inhalt selbst.

Nehmen wir ein aktuelles Beispiel: Im Juni ging der erste Film von Neill Blomkamps Kurzfilmprojekt „Oats“ online. In den Wochen zuvor war bei den ganz großen US-Portalen richtig Stimmung für die Sache gemacht worden, schließlich war Blomkamp durch Filme wie „District 9“, „Elysium“ und „Chappie“ zum Darling der Szene geworden. Nachdem sein Versuch gescheitert war, einen Beitrag zum „Alien“-Franchise auf den Weg zu bringen – trotz prominenter Fürsprache von Sigourney Weaver –, kehrte der südafrikanische Regisseur quasi zu seinen Wurzeln zurück und produzierte eine Reihe von Kurzfilmen, die unter „Indie“-Bedingungen entstanden und ganz offen als Werbung in eigener Sache gedacht waren.

Der zweite dieser Filme, der gut zwei Wochen nach dem ersten kam, fand immerhin noch Erwähnung. Der dritte, weitere zwei Wochen später veröffentlicht, war kaum noch ein Schulterzucken wert. Wir haben das bisher auch verpennt. Und das ist schade, denn bisher war jeder Film des Projekts sehenswert und wunderbar ballerig und trashy.

Das wirklich irre daran ist, dass „Zygote“ (dessen Drehbuch erneut von Blomkamp und „Tomorrow & Tomorrow“-Autor Thomas Sweterlitsch stammt) mit Dakota Fanning sogar ein relativ bekanntes Gesicht in der Hauptrolle aufzubieten hat und „Alien“ offenbar mehr als Inspiration war. „Zygote“ ist ein kurzweiliges Vergnügen und eine ziemlich runde Sache.

Ebenfalls sehenswert sind die richtig kurzen Kurzfilme rund um das Projekt, also die „Cooking with Bill“-Spots, „Kapture: Fluke“ und „God: Serengeti“. Es lohnt sich also wirklich dranzubleiben an Blompkamp und dem Oats Studio. Auch wenn der Hype vorbei ist.

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