Gudrun Pausewang (1928-2020)

Die Kinder- und Jugendbuchautorin Gudrun Pausewang hatte früh ihr Herz für die Friedens- und Ökologiebewegung entdeckt, die in den 1980er entstand. Die 1928 geborene und in Ostböhmen aufgewachsene Pausewang, deren Familie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Westdeutschland floh, war als Grundschullehrerin tätig und auch mit ihren literarischen Werken verfolgte sie nicht selten einen klaren pädagogischen Ansatz.

1983 veröffentlichte sie „Die letzten Kinder von Schewenborn oder … sieht so unsere Zukunft aus?“, einen Roman, der in einem Deutschland nach dem Atomkrieg angesiedelt war. Das Thema griff sie 1987 in ihrem erfolgreichsten Buch „Die Wolke“ wieder auf, das unter dem Eindruck der Katastrophe von Tschernobyl entstand und vom Schicksal einer 14-jährigen erzählt, die nach einem Reaktorunfall zum Strahlenopfer wird. „Die Wolke“ erhielt den Deutschen Science Fiction Preis, den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Kurd-Laßwitz-Preis. Der Roman wurde 2006 von Gregor Schnitzler verfilmt und 2008 von Anike Hage als Comic umgesetzt. 1993 erschien ein weiterer Roman, der der SF zuzurechnen ist, die Dystopie „Der Schlund“, in dem sich Deutschland in eine Diktatur verwandelt.

2017 erhielt Pausewang den Deutschen Jugendliteraturpreis für ihr Lebenswerk. Gestern, am 23. Januar 2020, starb die Autorin im Alter von 91 Jahren bei Bamberg.

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