15. August 2022

„Asphalt Blues“ von Jaouen Salaün

Ein Comic über das Leben und Lieben im Jahr 2038

Lesezeit: 2 min.

Der 1979 geborene Franzose Jaouen Salaün ist Teil der Comic-Clique um die modernen Könner Bastien Vivès und Michaël Sanlaville, die uns etwa mit „LastMan“ viel Freude bereitet haben (in den USA startet bei Image demnächst übrigens eine neue Sammelband-Ausgabe der auf Deutsch und Englisch leider unvollständig veröffentlichten „Dragonball“-Hommage – vielleicht klappt es ja nun doch mit der zweiten Staffel für alle, die kein Französisch können!). Hierzulande erschienen von Monsieur Salaün bisher Science-Fiction-Alben wie „Elecboy“ und „Eternum“ bei Splitter. Nun liegt bei Schreiber & Leser mit „Asphalt Blues“ seine über 200 Seiten starke SF-Graphic-Novel im Überformat vor.

Salaün inszeniert darin die Geschichte von Mick und Nina, deren Liebe durch Untreue eines Tages endgültig gekillt wird. Jeder setzt seinen Lebensweg in die Zukunft des Jahres 2038 alleine fort, wo Autos die Farbe wechseln, Roboter-Prothesen normal werden, die Grenze zwischen Wirtschaft und Politik immer weiter verschwimmen, die Umwelt mehr denn je Rettung braucht und dazu alle Mittel recht scheinen. Inmitten dieses „Klimas“ kollidieren die Schicksale von Mick und Nina, die inzwischen andere Partner und Ziele gefunden haben, erneut …

Mit seiner nicht allzu gut ausbalancierten, geschweige denn allzu zwingenden SF-Story kann Salaün trotz interessantem Setting nicht wirklich punkten. Der Zeichenstil – der ganze visuelle Style – von „Asphalt Blues“ macht den Comic auf rein grafischer und künstlerischer Ebene aber trotzdem sehenswert. Nicht unbedingt lesenswert, aber zumindest anschauenswert, denn dieser glänzende, filmische Neo-Noir-Look hat schon was.

Jaouen Salaün: Asphalt Blues Schreiber & Leser, Hamburg 2022 • 206 Seiten • Hardcover: 29,80 Euro

 

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