11. Dezember 2017 2 Likes

Batman hat ’ne schraube Locker

Science-Fiction-Comic-Neuheiten im Dezember

Lesezeit: 4 min.

Die SciFi-Comictipps für den Dezember sind auch immer ein Stück weit Empfehlungen für geschriebene und gezeichnete Weihnachtsgeschenke. Dieses Jahr auf dem Wunschzettel mit dabei: Die Guardians of the Galaxy, der Schraubenkopf-Agent in Diensten von Abraham Lincoln, James Bond, Batman, eine zeitreisende Gruppe Zeitungsmädchen und Deadpool the Duck.

 

Guardians of the Galaxy Bd. 6

Panini, Paperback, 116 S.

Seit fünf Jahren prägt Autor Gerry Duggan die Comicabenteuer von Marvels Publikumsliebling „Deadpool“. Nach „Nova“ und „Uncanny Avengers“ übernimmt Duggan nun die Abenteuer der Guardians of the Galaxy. Im ersten Band aus Duggans Feder, den Aaron Kruder, Chris Samnee und andere gezeichnet haben, liefert Duggan den perfekten Einstiegspunkt in den Comickosmos von Star-Lord, Rocket Raccoon und dem Rest der Gang, für die sich vieles verändert: Baby Groot wächst nicht mehr, Drax ist ein Pazifist, und Gamora hat eine neue Obsession, während der Grandmaster und der Collector zum Problem werden. Duggans Guardians sind eine ganze Ecke komplizierter als die von Brian Michael Bendis, doch die Lektüre lohnt für Fans und Neuleser.

 

The Amazing Screw-On Head

Cross Cult, Hardcover, 104 S.

Natürlich ist Hellboy Mike Mignolas berühmteste Comicschöpfung. Dennoch wurde der Autor und Zeichner 2003 für „The Amazing Screw-On Head“ mit dem Eisner Award für die beste humoristische Publikation ausgezeichnet. Vor sieben Jahren packte Dark Horse die Geschichte über den Schraubenkopfgeheimagenten in Diensten von Präsident Abraham Lincoln mit einigen anderen Mignola-Storys ohne Bezug zum Hellboy-Universum in einen Sammelband, der bei Cross Cult jetzt zum ersten Mal auf Deutsch erscheint. Der Band enthält u. a. noch eine Kurzgeschichte, die Mignola mit seiner Tochter Katie entwickelt hat. Etwas für Komplettsammler und echte Fans.

 

Batman Bd. 1: Ich bin Gotham

Panini, Paperback, 180 S.

Autor Tom King ist der Mann, der Batman in die Rebirth-Ära führt und angeblich mindestens 200 Hefte anpeilt. Den Auftakt seines Runs gibt es nun in einem Sammelband, den David Finch mit Unterstützung von Mikel Janin und Ivan Reis zeichnete. Kings Batman ist überlebensgroß und ironisch und macht im ersten Band unerhört viel Spaß, während es der Dunkle Ritter mit den neuen Superhelden Gotham und Gotham Girl zu tun kriegt. Sogar Amanda Waller von der Suicide Squad schaut vorbei. Allerdings muss man Kings unberechenbare, unbestreitbar interessante Batman-Serie aufmerksam lesen, um die wichtigen Details und Entwicklungen nicht zu verpassen. Alternativ zum Softcover steht eine Hardcoverausgabe des Bandes bereit.

 

James Bond 007: Black Box

Splitter, Hardcover, 152 S.

Die Comicwiedergeburt von James Bond darf als Erfolg bezeichnet werden. Der neueste Band in deutscher Übersetzung stammt vom amerikanischen Autor Benjamin Percy, der den endzeitlichen Roman „Roter Mond“ schrieb und für DC seit geraumer Zeit „Green Arrow“ verfasst. Mit dem in Brasilien geborenen, in Irland lebenden Zeichner Rapha Lobosco schickt er den Agenten mit der Lizenz zum Töten auf eine Weltreise, in der es um Casinos und digitale Bedrohungen für die Sicherheit der Welt geht. Der Band, der seine Inspiration offensichtlich aus den Bond-Filmen zieht, erscheint als normale Hardcoverausgabe und als Variantausgabe mit Bonusseiten.

 

Mini Marvels

Panini, Paperback, 220 S.

Der Band „Mini Marvels – Die große Sammlung kleiner Helden“ versammelt erstmals alle „Mini Marvels“-Strip, die der Amerikaner Chris Giarrusso vor Jahren als Autor und Zeichner für die Redaktionsseiten der Marvelcomics schuf, zwischen zwei Buchdeckeln. Dazu kommen die längeren Geschichten im selben charmanten Mini-Stil, der unübersehbar von Charles M. Schulz’ „Peanuts“ inspiriert wurde. So lustig und niedlich hat man Spider-Man, Wolverine, Captain America, Iron Man, Thor, Hawkeye, den Silver Surfer, Dr. Strange und den Hulk garantiert noch nie gesehen. Das unwiderstehliche Ergebnis: Mini-Marvels-Spaß für die ganze Familie!

 

Paper Girls Bd. 3

Cross Cult, Hardcover, 144 S.

Autor Brian K. Vaughans und Zeichner Cliff Changs Serie „Paper Girls“ wird mit jedem Band besser und besser. Im dritten deutschen Hardcover landen die Zeitungsmädchen aus den 80ern, die bereits in ihrer Zukunft und unserer Gegenwart zu Besuch waren, zwischen Ureinwohnern, Dinosauriern und Forscherinnen aus dem fernen Morgen. Wie immer ist das mitreißend und einfühlsam und doch auch kernig erzählt, und Cliff Chiangs Seiten sehen von vorn bis hinten super aus. Vaughan hat für seine Space Opera „Saga“ seit Jahren ein Abo auf den Eisner Award, langsam wäre aber mal „Paper Girls“ als beste fortlaufende Serie an der Reihe.

 

Deadpool the Duck

Panini, Paperback, 180 S.

Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Deadpool, der Söldner mit der großen Klappe, kämpft auf einer offiziellen S.H.I.E.L.D.-Mission gegen den tollwütigen Rocket Raccoon. Pechvogel Howard the Duck kommt zufällig vorbei und dazu, und irgendwie verschmelzen Howard und Deadpool. Während sie um die Kontrolle über den Entenkörper in Söldnermontur ringen, verlagert sich die gefährliche Mission auf eine Raumstation im All. Vom lustigen Einzelband mit der kompletten „Deadpool the Duck“-Miniserie von Autor Stuart Moore und dem italienischen Zeichner Jacopo Camagni existiert ein limitiertes Softcover-Variant.

 

Die Ausgestoßenen von Orion Bd. 1

Splitter, Hardcover, 56 S.

Das erste große Album dieser neuen Serie von Szenarist Eric Corbeyran und Zeichner Jorge Miguel entführt alle Fans frankobelgischer SciFi-Comics auf einen kleinen Planeten im Sternbild Orion, wo die Menschen in gewalttätigen mittelalterlichen Verhältnissen leben und sterben. Unter ihnen ist Kolhen, der zur Kaste der Krieger gehört und in die Machenschaften eines Fremden hineingezogen wird, dessen Technologie den Planeten der alten Raumschiffkadaver und der bizarren Bestien bedroht. Inhaltlich und zeichnerisch eine schöne Mischung, die an früherer Tage erinnert, ohne aus der Zeit gefallen zu wirken.

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