13. August 2019 1 Likes

Orwell und die Gruppe X, bei Crom!

Science-Fiction-Comic-Neuheiten im August

Lesezeit: 4 min.

Eine Biografie von George Orwell, Marvels neue Wächter des Weltraums, Klassisches aus dem staubigen Archiv vom Planet der Affen, neue Geschichten aus dem postapokalyptischen Hellboy-Universum kurz vor dem Ende, Deathstroke bei den Irren in Arkham und Conan der Barbar zurück im House of Ideas: Was auch immer das Wetter im August vorhat, Comicfans stehen heiße Tage bevor.

 

George Orwell: Die Comic-Biografie

Knesebeck, Hardcover, 152 S.

Als Autor schrieb sich George Orwell mit dem sozialismuskritischen literarischen Fabelklassiker „Die Farm der Tiere“ und vor allem der archetypischen Dystopie „1984“ ins allgemeine Gedächtnis der modernen Menschheit. Autor Pierre Christin (Mitschöpfer von „Valerian und Veronique“) und Zeichner Sébastien Verdier haben dem Schriftsteller, Weltreisenden, Soldaten, Journalisten und politischen Scharfseher jetzt die bereits vor einiger Zeit angekündigte und verschobene Comicbiografie „George Orwell“ gewidmet.

 

Asgardians of the Galaxy: Wächter der Götterwelt

Panini, Paperback, 116 S.

Autor Cullen Bunn („X-Men: Blau“, „Venom“) und Zeichner Matteo Lolli („Hawkeye vs. Deadpool“) machen Angela, Loki, den Thorfrosch, Valkyrie und andere mit Verbindung zu Asgard zu Marvels neuen Wächtern des Weltraums. Ihre erste Mission als galaktisches Team geht gegen die Weltraumpiratin Nebula, die Ragnarök entfesseln will. Das sorgt als Weltraumfantasy mit Helden aus Marvels Thorpublikationen für überraschend viel Spaß. Außerdem hat die Serie noch einen Vorteil: Der Spaß ist in zwei Bänden abgeschlossen. Danach steht der „Guardians of the Galaxy“-Relaunch an.

 

Geschichten aus dem Hellboy-Universum Bd. 8

Cross Cult, Hardcover, 575 S.

Das Zeitalter der B.U.A.P. neigt sich dem Ende entgegen. Auf der Zielgeraden glänzen Mignola, Arcudi, Allie, die Fiumars und ihre Mitstreiter noch einmal. Der neueste deutsche Sammelband mit Geschichten aus dem Hellboy-Universum enthält sehr gute postapokalyptische Horror- und Mysterykost aus einer Welt, die von alten Mächten und riesigen Monstern überrannt wird. Fischmensch Abe Sapien sucht nach Antworten, die Agenten der Behörde halten die Stellung. Ein Flashback reicht bis in Hellboys Jugend. Zusätzliches Vergnügen bietet eine viktorianische Geschichte über den Hexenjäger Edward Grey, die Kim „Anno Dracula“ Newman verfasste.

 

Uncanny X-Men Bd. 1: Schöne neue Welt

Panini, Paperback, 160 S.

„Uncanny X-Men“ ist der Traditionstitel unter den X-Men-Comics. Die große Rückkehr, inszeniert von Kelly Thompson („West Coast Avengers“), Ed Brisson („Old Man Logan“), Matthew Rosenberg („Punisher“), Pere Perrez („Rogue & Gambit“) und anderen Talenten, bietet zum Glück entsprechend solide Mutantenaction. Diese leidet allerdings unter dem Wissen des gut informierten Fans, dass als nächstes Superstar Jonathan Hickman kommt und für das Franchise der Kinder des Atoms den Resetbutton drücken wird.

 

Planet der Affen Archiv Bd. 3

Cross Cult, Hardcover, 400 S.

Cross Cult gibt dem Comicklassikeraffen wieder Zucker. Im dritten neu übersetzten, digital restaurierten Archivband mit „Planet der Affen“-Comics au den Siebzigern locken die Comicadaptionen der Filme „Flucht vom Planet der Affen“ und „Eroberung vom Planet der Affen“, die Doug Moench („Batman“) und Alfredo Alcala („Conan“) umsetzten. Der bis dato unveröffentlichte Comic „Queste auf dem Planet der Affen“ schließt sogar eine inhaltliche Lücke auf dem Weg zum Finale der Filmreihe. Affenstark, wenn man es oldschool mag.

 

Deathstroke in Arkham

Panini, Paperback, 124 S.

Bei einem Titel über den Killer und Söldner Deathstroke erwartet man simple Haudraufaction. Umso bemerkenswerter, dass Autor Christopher Priest („Black Panther“) einen viel ambitionierteren erzählerischen Ansatz wählt. Das macht die aktuellen „Deathstroke“-Comics nicht immer leicht zu lesen, jedoch immer lesenswert. Im neuesten Band, den Fernando Pasarin („Green Lantern Corps“) und andere zeichneten, sitzt der Terminator in der Irrenanstalt Arkham Asylum zwischen Batmans irrsten Feinden. Doch auch eine außerirdische Invasion spielt eine Rolle.

 

Narben

Dantes, Paperback, 164 S.

Der kleine Dantes Verlag bringt uns munter weitere Comics von Autor und Futurologe Warren Ellis („Transmetropolitan“, „Gun Machine“, „Castlevania“) in deutscher Erstveröffentlichung nach Deutschland, die Ellis vor gut und gerne fünfzehn Jahren für den amerikanischen Avatar Verlag verfasste, dem es gar nicht blutig oder freizügig genug sein kann. Der Komplettband „Narben“, gezeichnet von Jacen Burrows („Providence“), ist ein entsprechend harter Copkrimi in der Manier von Andrew Vachss, für dessen Lektüre der Verlag das Alter von mindestens achtzehn Jahren empfiehlt.

 

Conan der Barbar Bd. 1: Leben und Tod des Barbaren

Panini, Paperback, 164 S.

In den Siebzigern gehörten die Comics über den Barbaren Conan zu den Verkaufsschlagern bei Marvel. 2019 kehrte Conan ins House of Ideas zurück, und Autor Jason Aaron („Avengers“, „Star Wars“) kümmert sich um seine Hauptserie. Conanfan Aaron macht nicht alles, aber vieles richtig. Ein Großteil der einzelnen Episoden wird Fans des Cimmeriers entzücken. Einzig das große Ganze wirkt übereifrig. Die Zeichnungen von Mahmud Asar und Gerardo Zaffino sehen im ersten deutschen Band, den Bernd Kronsbein übersetzte, durchgehend fantastisch aus. Alles in allem eine gelungene Rückkehr des Barbaren zu Marvel, Crom.

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