23. Juli 2017

Panel-News von der Comic Con

Die wichtigsten SF-Comic-News von der Comic-Con in San Diego

Lesezeit: 4 min.

Dieses Jahr geizten die Comic-Verlage auf der San Diego Comic-Con eher mit sensationellen Ankündigungen und unglaublichen News. Dass Robert Kirkman „The Walking Dead“ irgendwann beenden wird und dass Todd McFarlane an einem „Spawn“-Filmreboot arbeitet, kann man schließlich nur schwer als Neuigkeiten verbuchen. Die neuesten Trailer zu Filmen und TV-Serien überstrahlen außerdem wie in den Vorjahren alles. Immerhin, ein paar Meldungen aus der Welt der amerikanischen Bildergeschichten sind interessant genug, um sie hier als Auswahl zu präsentieren.

Eisner Awards: Bei den Eisner Awards, die alljährlich im Con-Abendprogramm verliehen werden, konnten sich 2017 mit „Saga“ von Brian K. Vaughan und Fiona Staples, „Black Hammer“ von Jeff Lemire und Dean Ormston sowie „Vision“ von Tom King und Gabriel Hernandez Walta wieder einige exzellente Science-Fiction-Titel durchsetzen. In die Hall of Fame wurden indes u. a. die Gebrüder Hernandez, George Pérez, Walt Simonson und Thanos-Schöpfer Jim Starlin aufgenommen.

Superman: Year One: Frank Miller kündigt ja immer mehr Projekte an, als er dann tatsächlich realisiert. Diesem hier drückt man allerdings die Daumen: Zusammen mit Zeichner John Romita Jr. will Miller in „Superman: Year One“ die Origin des Stählernen neu inszenieren. Sollte das nur halb so gut werden wie Millers und David Mazzucchellis unsterblicher Klassiker „Batman: Year One“, wäre das ein Traum.

Liga-Finale: Alan Moore bereitet sich auf seinen Comic-Ruhestand vor. Zu den letzten Comics, die der Brite realisieren wird, gehört „The Tempest“, das finale Kapitel von „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“, das wie gewohnt Kevin O’Neill bebildert.

Ghost in the Shell-Anthologie: Nachdem bereits das japanische „Attack on Titan“-Franchise eine Comic-Anthologie mit Kurzgeschichten westlicher Autoren und Zeichner hervorgebracht hat, folgt im Frühjahr 2018 nun die entsprechende Anthologie zum just verfilmten Manga- und Anime-Klassiker „Ghost in the Shell“.

Ein kleines Wunder: Der nächste Teil der reaktivierten „Miracleman: The Silver Age“-Story von Neil Gaiman und Mark Buckingham bei Marvel ist wider Erwarten noch nicht tot und nach wie vor in Arbeit – aber es wird noch eine Weile dauern.

DC gegen Watchmen: Seit dem Start der „Rebirth“-Ära liegt das erste große Crossover zwischen den DC-Superhelden und den Watchmen in der Luft, das sicher die Gemüter erhitzen dürfte. In der Maxiserie „Doomsday Clock“ von Geoff Johns und Gary Frank wird bald die Frage beantwortet, wer eigentlich die Wächter überwacht.

Weltraumhafen: In der neuen Science-Fiction-Serie „Port of Earth“ von Autor Zack Kaplan und Zeichner Andrea Mutti bekommt die Erde einen Weltraumhafen, der ebenso viele Geschäftsmöglichkeiten wie Alien-Probleme mit ich bringt.   

Spider-Man vs Deadpool: Chris Bachalo, legendärer „X-Men“-Zeichner und zuletzt an der überragenden Serie „Dr. Strange“ aktiv, wird in seinem unverkennbaren Stil als nächstes die Ongoing „Spider-Man/Deadpool“ übernehmen, die zudem in „Spider-Man vs. Deadpool“ umbenannt wird.

Überschall-Deal: Da sich der Verlag Archie Comics und der Videogame-Hersteller Sega kurz vor der Con via Twitter öffentlich trennten, fanden die Comics über den rasenden blauen Igel Sonic in Rekordzeit bei IDW ein neues Zuhause.

Schottische Fortsetzungen: Meta-Meister Grant Morrison setzt zwei seiner erfolgreichsten Werke fort: Mit Zeichner Chris Burnham soll ein Sequel zum ewigen Bestseller „Batman: Arkham Asylum“ (das Original gestaltete Dave McKean) entstehen, das diesmal in der düster-diabolischen Zukunft spielt, in der Damian Wayne zu Batman wurde; und mit Yanick Paquette ein zweiter Teil zu „Wonder Woman: Earth One“.

Sterne und Streifen: Für ihre lange „Daredevil“-Saga wurden Autor Mark Waid und Zeichner Chris Samnee mit dem Eisner Award ausgezeichnet, danach verwirklichten sie eine „Black Widow“-Serie. Dass sie das neue Kreativteam von „Captain America“ werden, ist ein Grund zur Freude.

Thrawn: Mit dem imperialen Großadmiral Thrawn hat Romanautor Timothy Zahn dem „Star Wars“-Kosmos eine großartige Figur hinzugefügt, die zuletzt z. B. in „Star Wars Rebels“ begeisterte. Jody Hauser und Luke Ross widmen dem fähigen Rebellenjäger bei Marvel jetzt eine eigene Comic-Miniserie.

Jeff Lemire: Vor Kurzem erst hatte Jeff Lemire („Descender“, „Sweet Tooth“) verkündet, sich nach seinem Abschied von Marvel hauptsächlich um seine eigenen Projekte kümmern zu wollen. Doch anscheinend muss die Kriegskasse für die nächste Graphic Novel erst mal gefüllt werden, denn jetzt kehrt Lemire zu DC zurück, wo er u. a. eine Teamserie um Mr. Terrific, Metamorpho, Phantom Girl und Plastic Man realisieren wird.

Neue Labels: Die Redakteurinnen Karen Berger und Shelly Bond waren für den jahrzehntelangen Erfolg und Qualitätsstandard von DCs Vertigo-Label verantwortlich. Jetzt starten sie beide andernorts jeweils ein eigenes Imprint. Berger versammelt bei Dark Horse unter ‚Berger Books’ Ann Nocenti, David Aja und Anthony Bourdain, Bond setzt bei IDW mit ‚Black Crown’ auf Peter Milligan, Tess Fowler und Gilbert Hernandez. 

Mutanten-Konzentrat: Alleskönner Ed Piskor („Wizzywig“, „Hip-Hop Family Tree“) arbeitet an einer zeichnerisch und inhaltlich ganz besonderen Interpretation des „X-Men“-Mythos, die mehrere Hundert US-Hefte von Lee, Kirby, Claremont und Co. in einer einzelnen Miniserie destilliert.

In Abwesenheit: Auf Facebook erklärte der frühere Cyberpunk-Autor Richard Kadrey („Sandman Slim“, „Lucifer“) seine Abwesenheit in San Diego damit, dass er gerade einen Dreiteiler für die aktuelle „Hellblazer“-Serie schreibt. 

Afrikanische Legende: Die preisgekrönte SF-Autorin Nnedi Okorafor („Wer fürchtet den Tod“) sprach auf einem SDCC-Panel erstmals ausführlicher über ihr neues Comic-Projekt „Antar – The Black Knight“, zu dem es mittlerweile außerdem einen Trailer gibt:

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