Turing-Test für Super-Familien

Was für Bildergeschichten ins Osternest gehören? Das verraten unsere Tipps mit den besten Comics im April, in denen die problembeladenen Familien von Superman und Vision im Fokus stehen, Darth Vader eine Bruchlandung hinlegt und es mit der geballten Macht der Rebellen zu tun bekommt, das tragische Leben von Alan Turing beleuchtet wird, Wonder Woman mit einem alten Bekannten durchstartet, Spider-Man weltweit gegen das Böse kämpft und in „The Walking Dead“ der Krieg gegen die Flüsterer beginnt, die sich mit Zombie-Häuten schmücken …

Superman Sonderband 1

Panini, Softcover, 132 S.

Der Superman des wiedergeborenen neuen DC-Universums ist nicht nur wie gehabt mit der taffen Journalistin Lois Lane verheiratet, die beiden haben außerdem einen gemeinsamen Sohn. Jonathan hat erst kürzlich herausgefunden, dass sein Vater der Mann aus Stahl ist, und dass er dessen Kräfte geerbt hat und ein echter Superboy ist. Was die außergewöhnliche Super-Familie erlebt, zeigen Autor Peter J. Tomasi und die Topzeichner Patrick Gleason und Doug Mahnke in einem der besten DC-Bände des Jahres, der mit seinem Inhalt und seinen Zeichnungen selbst Superman-Muffel schnell begeistern wird.

Star Wars: Vader Down

Panini, Softcover, 152 S.

Marvels neue Star Wars-Serien „Star Wars“ und „Darth Vater“, die innerhalb der Chronologie der klassischen Filmtrilogie angesiedelt sind, erleben ihr erstes gemeinsames Crossover, das die Stammautoren Jason Aaron und Kieron Gillen mithilfe der Starzeichner Salvador Larroca und Mike Deodato Jr. inszenieren. Im deutschen Sammelband verfolgt Vader den jungen Luke Skywalker bis zum Planeten Vrogas Vas, wo sie beide eine Bruchlandung hinlegen. Prinzessin Leia entsendet alle Rebellenstreitkräfte, die sie hat, denn wann bekommt man schon einmal eine so günstige Gelegenheit, den dunklen Vollstrecker des Imperiums zu vernichten?

Turing

Avant, Hardcover, 192 S.

Dem britischen Mathematiker, Logiker, Erfinder und Wissenschaftler Alan Turing (1912–1954) haben wir den oft zitierten Turing-Text zu verdanken, der zur Bestimmung des eigenständigen Denkvermögens künstlicher Intelligenzen angewandt wird. Das Dasein des Genies war allerdings recht tragisch und wurde von seiner damals verpönten, im Geheimen ausgelebten Homosexualität sowie schweren Depressionen geprägt. Der Leipziger Künstler Robert Deutsch hat Turings Leben und Wirken in einer bunten, kubistisch anmutenden Graphic Novel in einem großformatigen Hardcover-Album aufbereitet, wobei er sich natürlich einige künstlerische Freiheiten herausnimmt, ansonsten aber auf der anerkannten Turing-Biografie „The Enigma“ von Andrew Hodges aufbaut.

Wonder Woman Bd. 1

Panini, Softcover, 164 S.

Wonder Woman/Batman: Hiketeia

Panini, Softcover, 100 S.

Greg Rucka gehört zu den fähigsten Autoren der US-Comicszene. Zu seinem Schaffen zählen „Batwoman“, „Gotham Central“, „Star Wars“ und „Wolverine“, aber auch eigenständige Comics wie das SF-Juwel „Lazarus“ oder der Hexenfantasykrimi „Black Magick“. Für DC agierte er außerdem bereits vor zehn Jahren als Stammautor von „Wonder Woman“, und mit dem abermaligen Relaunch des DC-Universums kehrt er nun zur Amazone zurück, die kurz vor ihrem Leinwanddebüt steht. Der erste Band der neu gestarteten Serie profitiert sowohl von Ruckas Händchen für die Heldin als auch von Liam Sharps sagenhaften Zeichnungen. Parallel zum Serienauftakt legt Panini Ruckas allerersten Wonder Woman-Comic neu auf, bei dem es sich um die anspruchsvolle Graphic Novel „Hiketeia“ handelt, die J. G. „Wanted“ Jones zu Papier gebracht hat. Wonder Woman wird darin durch ein altes Ritual an eine junge Verbrecherin gebunden und muss sie in einem harten Kampf sogar vor dem Dunklen Ritter Batman beschützen, koste es, was es wolle.

Capricorn Gesamtausgabe Bd. 3

Schreiber & Leser, Hardcover, 1144 S.

Der international erfolgreiche deutsche Comickünstler Andreas Martens gehört zu denen, die erheblich vom just verstorbenen Bernie Wrightson beeinflusst wurden. Die Neuausgabe von Andreas’ „Capricon“-Saga beim Verlag Schreiber & Leser, die am Ende sieben dicke Albensammelbände umfassen soll, kommt im April beim dritten Band an, der die Episoden „Der blaue Drache“, „Im Tunnel“ und „Passagen“ enthält. Während der blaue Drache wütet, bekämpfen Capricorn und seine Gefährten die Militärmacht Concept und deren Wunderwaffe, die in einem Tunnel in New York versteckt ist.

Spider-Man Bd. 1

Panini, Softcover, 148 S.

Der erste einsteigerfreundliche Sammelband der aktuellen „Spider-Man“-Serie von Autor Dan Slott und Zeichner Giuseppe Camuncoli zeigt Peter Parker, wie man ihn noch nie gesehen hat: Als CEO des fortschrittlichen Firmengiganten Parker Industries möchte das Genie aus Queens die Welt verbessern. Gleichzeitig kämpft er als netzschwingender Held Spider-Man auf der ganzen Welt gegen das Böse, wobei er auf sein neues Spider-Mobil und eine echte Hightechrüstung zurückgreifen kann. Für die Schlacht gegen die Terrororganisation Zodiac tut Spidey sich mit seinem alten Freund Prowler, der Regierungsbehörde SHIELD und Agent Mockingbird zusammen, während in Afrika der Grüne Kobold, Spider-Mans Erzfeind, wieder auf der Bildfläche erscheint. Auch als Hardcover erhältlich.

Überlebende Bd. 1

Splitter, Hardcover, 48 S.

Vor einer Weile hat Splitter die große Science-Fiction-Saga des französischen Autors und Zeichner Leo ins Programm genommen, die sich schnell in mehrere Serien verzweigt: Ein galaktisches Abenteuer, das auf drei Planeten spielt und in drei Zyklen mit sechzehn Einzelbänden unterteilt ist. Mit dem ersten Album von „Überlebende“ steht jetzt eine neue Abzweigung an, die jedoch als unabhängiges Seitenstück gelesen werden kann und noch einmal am Anfang der Geschichte mit einem neuen Erzählstrang einsetzt. Wie üblich setzt Leo auf seine üblichen Qualitäten, wenn er zwischenmenschliche Beziehungen und die außerirdische Flora und Fauna darstellt.

Punisher Bd. 1

Panini, Softcover, 148 S.

Zusammen mit Autor Garth Ennis erschuf der englische Zeichner Steve Dillon die Kultserie „Preacher“. Darüber hinaus retteten die beiden Marvels Punisher nach dem Jahrtausendwechsel vor dem kreativen Bankrott. Die letzte Comic-Serie, die Steve Dillon vor seinem überraschenden Tod im Oktober 2016 realisierte, war eine neue Punisher-Storyline von Autorin Becky Cloonan. Im ersten deutschen Band tritt der erbarmungslose Frank Castle gegen die skrupellose Verbrecherorganisation Condor an, die Gangster mit Drogen ausstattet, die ihnen Superkräfte verleihen. Da sind harte Kämpfe und Gefechte vorprogrammiert …

The Walking Dead Bd. 27

Cross Cult, Hardcover, 144 S.

Autor Robert Kirkman ist dafür bekannt, dass er im Comic-Original von „The Walking Dead“ keine Gefangenen macht und immer für den einen oder anderen schockierenden Streich zu haben ist. Der in Band 27 anstehende Krieg gegen die Flüsterer, die sich mit Zombie-Häuten unter die Untoten mischen, ist jedoch selbst für TWD-Verhältnisse extrem. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Negan wieder die Keule schwingt und den Rachedurst der Flüsterer geweckt hat. In der Folge erreicht der Dauerbrenner unter den postapokalyptischen Comicserien das nächste Level.

Vision Bd. 2: Träumen Roboter von virtueller Liebe?

Panini, Softcover, 140 S.

Marvels zweibändige „Vision“-Serie von Autor Tom King und Zeichner Gabriel Hernandez Walta, die mit diesem Band abgeschlossen ist, sollte von jedem SciFi-Fan gelesen werden. Vision, der künstliche Mensch unter den Avengers, der einst von Ultron erschaffen wurde, hat sich eine eigene Familie aus synthetischen Menschen gebaut und ist mit ihr in die Vorstadt von Washington gezogen, um dort den suburbanen Traum zu leben. Der wurde allerdings schnell zum Albtraum voller Mord und Lügen, gewissermaßen eine Mischung aus „Blade Runner“ und „Desperate Housewives“. Zumal den Avengers prophezeit wurde, dass Vision sie alle umbringen würde, um seine Familie zu beschützen, weshalb im Serienfinale Iron Man und seine Kollegen anrücken …