„Carrie – Des Satans jüngste Tochter“ wieder zurück im Kino

Bei „Carrie“ handelt es sich um einen ganz besonderen Roman im Œuvre von Horrortitan Stephen King (eine breite Auswahl seiner Bücher gibt’s im Shop): Es ist sein erster veröffentlichter Roman und der ist nur entstanden, weil seine Frau die ersten Seiten wieder aus den Müll gefischt und ihren Gatte ermutigt hatte, daran weiter zuschreiben! Gott sei Dank!

Und das in gleich zweifacher Hinsicht: Die Geschichte über die 16-jährige Carrietta „Carrie“ White, die unter ihrer bigotten Mutter und ihrer hänselnden Umwelt leidet, aber über telekinetische Kräfte verfügt, wurde zu einem Bestseller und brachte dem zu dieser Zeit in einem Wohnwagen hausenden Englischlehrer genug Geld ein, um eine Karriere als Schriftsteller zu starten, in deren Verlauf er einem Millionenpublikum das Gruseln lehren sollte.

„Carrie“ war weiterhin der erste Stephen-King-Roman der verfilmt wurde und das von Top-Regisseur Brian De Palma. De Palma landete mit der Adaption (bei uns gab’s der deutschen Leitkultur entsprechend mal wieder einen hohlen Zusatztitel, „Des Satans jüngste Tochter“) nicht nur einen Megahit (bei einem mageren Budget von 1,8 Millionen Dollar wurden allein in den USA 33,8 Millionen in die Kassen gespült), sondern lieferte eine der bis heute besten King-Verfilmungen aller Zeiten ab, die mit zwei einfach nur anbetungswürdig tolle Hauptdarstellerinnen (Sissy Spacek und Piper Laurie), ikonischen Bildern und einem Abschlussball-Finale aufwartet, das keiner vergisst.

Natürlich wurde auch dieser Bombenfilm durch die Remake-Maschinerie gezogen, 2002 gab’s eins fürs Fernsehen, 2013 eins fürs Kino – vor allem letzteres ist, wie an einigen Stellen zu lesen war, ein „zeitgemäßes“, das unter anderem auf „zeitgemäße“ CGI-Effekte setzt.

Selbstverständlich kann sich an beide Filme kein Mensch mehr erinnern und wenn am 31.10. und am 01.11.2024 De Palmas Granate – als neues 4K-Master von Capelight – über die Leinwände flimmert, wird glasklar wieso, „zeitgemäß“ my ass – Bombenfilm bleibt Bombenfilm, egal wie alt, basta.

(„Carrie – Des Satans Jüngste Tochter“ ist vom selben Label seit kurzer Zeit auch als 3-Disc-Mediabook erhältlich – aber es gilt natürlich Leinwand > Mediabook)