20. Mai 2015 2 Likes

Godzilla vor Gericht

Toho verklagt „Colossal“

Lesezeit: 2 min.

Als vor ein paar Tagen von den Filmfestspielen in Cannes gemeldet wurde, dass Nacho Vigalondo (Timecrimes) einen Film names „Colossal“ drehen würde, in dem Anne Hathaway eine Frau spielen soll, die eine telepathische Verbindung mit einem Riesenmonster hat, das gerade Tokio in Grund und Boden stampft, ging ein Raunen durch die Presse. Godzilla meets Being John Malkovich, so lautete wohl der Pitch, mit dem der Streifen verkauft werden sollte. Nun sind Vergleiche dieser Art natürlich völlig normal, schließlich will man in den Köpfen derjenigen, von denen man Geld möchte, ja eine Vorstellung von dem erzeugen, was man vorhat.

Dennoch: Ein Riesenmonster, das Tokio zerstört?

Das dachte man wohl auch bei Toho, der japanischen Firma, die die Rechte an Godzilla hält – und die nun, noch während in Cannes der rote Teppich unter den Schuhe der Filmprominenz glüht, ihre Anwälte eingeschaltet und Voltage Pictures, die Firma, die „Colossal“ machen möchte, verklagt. Toho bezeichnet „Colossal“ als „unauthorisierten Godzilla-Film“ und spricht von Copyright- und Trademark-Verletzungen.

Interessant in dem Zusammenhang ist vielleicht, dass Vigalondo bereits 2014 über den Film sprach, und offensichtlich keineswegs im Sinne hatte, den aktuellen Blockbustern die Stirn zu bieten. Im Gegenteil: „Es wird der billigste Godzilla-Film aller Zeiten, versprochen. Es wird ein ernsthafter Godzilla-Film, aber ich habe eine Idee, die ihn so billig macht, dass man sich eher verarscht vorkommen wird.” Man darf also wohl davon ausgehen, dass Vigalondo eher einen Meta-Film im Kopf hatte, keine Zerstörungsorgie.

Jetzt beschäftigt sich also erst mal ein Gericht damit. Und allein der Gedanke hat schon etwas wunderbar Absurdes.

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