30. Juni 2022

„Only Apparently Real“

Philip K. Dick-Biopic in Arbeit

Lesezeit: 2 min.

Philip K. Dick (1928-1982) gilt gemeinhin als einer der wichtigsten SF-Autoren überhaupt, er hat über 40 Romane und etwa 100 Kurzgeschichten verfasst, von denen es ein paar – wenn auch meist in stark modifizierter Form – bis nach Hollywood gebracht haben, darunter „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ (als „Blade Runner“), „We Can Remember It for You Wholesale“ (als „Total Recall“), „Minority Report“ und „A Scanner Darkly“.

Am bekanntesten ist er für seinen Roman „The Man in the High Castle“ (dt. „Das Orakel vom Berge“), für den er 1963 einen Hugo Award bekam und der ab 2015 in vier Staffeln für Amazon Prime verfilmt wurde.

Bekannt wurde Dick nicht zuletzt auch deshalb, weil er obsessiv dasselbe Thema beackerte, nämlich das Verhältnis von Realität und Wahrnehmung, was gerne in paranoide Gefilde führte. „Ist das Leben, das ich führe echt oder fake?“ Daran arbeitete Dick sich ab. Immer und immer wieder.

Wirklich spannend wird es aber dann, wenn man Dicks Privatleben mit seinem Werk in Bezug setzt. Denn Dick hatte viel Jahre Drogenprobleme und verlor sich gegen Ende seines literarischen Werks in – sagen wir – esoterisch/metaphysische/theologische Bereiche; große Kunst oder Geschwafel eines Irren, da scheiden sich die Geister.

Berühmt-berüchtigt ist auch jener Vorfall, der Dick in den frühen 1970ern widerfahren sein soll. Er berichtete von einem Einbruch in sein Haus, bei dem seine Manuskripte gestohlen wurden. Er verdächtigte die US-Regierung, die ihn – seiner Meinung nach – beobachtete. Ob dieser Einbruch je stattgefunden hat, ist völlig unklar. Aber natürlich fragten sich viele, ob nicht eher die Amphetamine in seinem Kopf zu Verfolgungswahn geführt hatten.

Jedenfalls kann man sich schnell darauf einigen, dass Dicks Leben höchst interessant war. Und eigentlich ist es verwunderlich, dass noch niemand auf die Idee gekommen ist, ein Biopic daraus zu machen. Nun aber wollen Jon Shestack („Air Force One“, „Dan in Real Life“) und Michael Richter („Torn“) das ändern. Denn Richter hat das Drehbuch „Only Apparently Real“ geschrieben und möchte es gemeinsam mit Shestack produzieren. Man ist auf der Suche nach jemanden, der/die im Regiestuhl Platz nimmt und will bereits im Herbst mit den Dreharbeiten beginnen. Nach Möglichkeit in San Rafael, Kalifornien, wo Dick zur Zeit des Einbruchs lebte.

Abb. aus der Doku „Philip K. Dick und wie er die Welt sah“.

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