26. August 2015 2 Likes

Keine Angst vor Schwarzen Löchern!

Stephen Hawkings neue Theorie erklärt, wie man dem alles fressenden Ereignishorizont entkommen kann

Lesezeit: 2 min.

„Wenn Sie merken, dass Sie in einem Schwarzen Loch sind, geben Sie nicht auf! Es gibt einen Weg hinaus“, so Physikgenie Stephen Hawking gestern an der Königlich Technischen Hochschule in Stockholm. Beruhigende Worte für jeden, der sich auf eine interstellare Reise begeben möchte, oder? Professor Hawking und seine Kollegen Malcolm Perry (University of Cambridge) und Andrew Stromberg (Harvard University) bieten eine mögliche Lösung für das sogenannte Informations-Paradox: Schwarze Löcher verschlingen nach Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie Materie, und die Information über diese Materie verschwindet, sobald sie in den gefürchteten Ereignishorizont eines Schwarzen Loches gerät. Doch nach der Quantentheorie ist das nicht möglich. Die Informationen, die etwas über die Materie aussagen, müssen ihr zufolge irgendwie erhalten bleiben und auch wieder aus dem Schwarzen Loch herauskommen – aber wie?

Nach Hawkings neuster Theorie, die er demnächst publizieren wird, gibt es dazu zwei Möglichkeiten: Entweder wird man zu einem zweidimensionalen Hologramm am Rande des Ereignishorizontes, oder man fliegt durch in ein anderes Universum. Hawking meint, dass jede dreidimensionale Materie, die den Ereignishorizont überschreitet, auf dessen Oberfläche als zweidimensionales Hologramm gespeichert werden würde. Über die nach ihm benannte Hawking-Strahlung können die Informationen in diesem Hologramm dann wieder in unser Universum austreten. Denn ein Schwarzes Loch verschlingt keineswegs alles, was ihm in die Quere kommt. Etwas – eben die Hawking-Strahlung – tritt auch wieder aus. Sie entsteht dadurch, dass im Ereignishorizont eines Schwarzen Loches auf Quantenebene Energie freigesetzt wird, die aus dem Schwarzen Loch entkommen kann. Diese Energie führt nach Hawkings Theorie die Informationen über die Materie mit sich, aber durcheinander und chaotisch. Diese Hologramme nennt Hawking „Super Translations“.

Doch es ist keinesfalls gesagt, dass diese Strahlung allein in unser Universum dringt. Hawking zufolge ist es durchaus möglich, dass sie, zusammen mit den Materie-Informationen, in ein Paralleluniversum abgestrahlt wird. Das Problem dabei ist, dass man dieses Universum dann nicht mehr verlassen kann. „Deswegen würde ich das nicht ausprobieren“, so Hawking.

Hatte Interstellar also recht? Immerhin: Besser, als für alle Ewigkeit in einem alles verschlingenden Schwarzen Vortex auf unendlich kleinem Raum komprimiert zu werden, oder?

Quelle: KTH Stockholm / Bild: Wikipedia

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