1. August 2017

Nordische Höllenkreise

Mit „Hellblade: Senua's Sacrifice“ erscheint Anfang August eines der wichtigsten Action-Adventures des Jahres

Lesezeit: 2 min.

Wenn uns die letzten paar Jahre Gaming - wenn auch im Schulterschluss mit anderen Medien -auch etwas gesellschaftspolitisch wirklich Relevantes gelehrt haben, dann dass weibliche Helden endlich auch im Mainstream des im Grunde immer noch häufig arg infantilen Kosmos der Games akzeptiert sind. Denn so wie Lara Croft lange wohl eher als Ausnahme dienen durfte, um allzu männliche Regeln zu bestätigen, konnten gerade in jüngerer Zeit repräsentative Heldinnen wie Aloy (Horizon: Zero Dawn), Max (Life is Strange), die rebootete Lara (etwa im zuletzt erschienen Rise of the Tomb Raider) oder auch die beiden ehemaligen Nebenfiguren Chloe und Nadine (die im neuesten Uncharted: The Lost Legacy nun Ex-Hauptfigur Nathan Drake als solche beerben) mit Nachdruck beweisen, dass große Titel auch mit starken, (weitgehend) unabhängigen Heldinnen bestens funktionieren.

Mit Hellblade: Senua’s Sacrifice erscheint ein Action-Adventure aus dem Hause Ninja Theory, das mit Titeln wie dem Reboot von Devil May Cry oder dem dystopischen Endzeit-Drama Enslaved zumindest unter Fans ziemlich ruhmreich an der jüngeren Geschichte des Genres mitgeschrieben hat. Wie leicht zu vermuten hört die kriegerische Protagonistin von Hellblade auf den Namen Senua und verspricht wie der gesamte Konzept, sich nicht nur adäquat in oben genannte Ägide einzureihen, sondern auch daran mitzuwirken, eines der intensivsten Games des Jahres abzuliefern.

Das Szenario ist an die keltische Mythologie angelehnt und dreht sich um die höllenartige Unterwelt, in die Senua vordringen muss, um vergleichbar mit Orpheus aus der griechischen Sagenwelt einen geliebten Menschen zu befreien. Besonders markant dabei: Einzelkämpferin Senua wird von (inneren?) Dämonen heimgesucht, sodass ihr mentaler Zustand stets prekär bleibt und wir nicht völlig sicher sein können, was real oder nicht ist.

Gameplaytechnisch stehen neben kleineren Rätseleinlagen vor allem Schwertkämpfe im Vordergrund, die nicht nur aufgrund der heranzoomenden Kamera und der Intensität (sowie auch Fatalität) jeder Aktion eher an Dark Souls denn an frühere Ninja-Theory-Produktionen erinnern. Blocken und Ausweichen sind überlebenswichtig, wobei aber neben dem Schwert keine weiteren Waffen oder gar Magie zum Einsatz kommen - zumindest nicht auf Seiten Senuas. Des Weiteren verzichtet Hellblade auf ein klassisches Erfahrungspunktesystem und auch auf die üblichen Bildschirmanzeigen wie Energie oder Itemauswahl, um speziell die famos visuelle Umsetzung und die daraus resultierende, extrem dichte Atmosphäre konsequent zu unterstreichen. 

Ob das bildgewaltige Design mitsamt ungewöhnlicher Protagonistin und mythologischem Setting auch in der finalen Version die vielen Versprechungen einhält, die das bisher Gezeigte provoziert, können alle Action-Adventure-Fans ab dem 8. August auf PS4 und PC herausfinden.

Hellblade: Senua’s Sacrifice • Ninja Theory • Action-Adventure

Abb. © Ninja Theory

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