„Zwei Männer, zwei Führer, ein Schicksal.“

Eigentlich sieht es wie Satire aus. Ein gut vierminütiger Clip, der einen „historischen Moment“ beschwört, die Stimme des Erzählers mit getragenem Pathos, die Musik angemessen schwülstig, „Geschichte scheint sich zu wiederholen, aber das muss nicht sein“, heißt es da. Und: „Es kommt eine Zeit, in der nur einige Auserwählte etwas ändern können.“ Und dazu Bilder von… Trump. Immer wieder. Und Kim. Immer wieder. Ist das echt?, fragt man sich. Oder hat das die Redaktion von Colbert produziert? Ist Böhmermann ausgewandert?

Aber es scheint wirklich echt zu sein, jedenfalls prahlte Trump mit dem Clip vor der Weltpresse in Singapur und behauptete, das Weiße Haus habe diesen Trailer eines fiktiven Spielfilms über den Friedensgipfel zwischen Trump und Kim produzieren lassen. Er, Trump, habe ihn Kim auf einem iPad gezeigt und Kim sei begeistert gewesen. Klar, kann man sich denken, so doofe Propaganda hätten seine eigenen Lakaien wahrscheinlich auch produziert. Man will ja nicht hingerichtet werden.

Man ist ja längst in einem Stadium der permanenten Fassungslosigkeit angekommen und verfolgt das Geschehen auf der Weltbühne wie einen schlechten und – typisch fürs Genre: überlangen – Katastrophenfilm, und man erkennt allmählich, was „Bodenlosigkeit“ wirklich bedeutet. Und wird ganz nebenbei Zeuge, wie andere geistige Gartenzwerge sich inspiriert fühlen, dem Vorbild des Mannes mit den Bikinistreifen im Gesicht nachzueifern.

„Destiny Pictures“ präsentiert. Der Würgereflex ist unbestreitbar da. Es beschleicht einen das Gefühl, man lebe plötzlich in einer dystopischen Welt, nicht der Wirklichkeit.

Selbst Fox hat es kapiert. In ihrer Begeisterung unterlief der Kommentatorin des Trump-Senders ein Versprecher, wie er schöner nicht sein kann und sprach von einem „historic meeting between the two dictators“. Ob man sie schon hingerichtet hat?