3. Februar 2019 2 Likes 1

Heimkino-Highlights im Februar

Neues und Altes jenseits des großen Saals

Lesezeit: 5 min.

Jeden Monat die gleiche quälende Frage angesichts eines Bergs von Neu-Veröffentlichungen: „Was lohnt sich?“ – regelmäßige Hinweise der Redaktion sollen das Leben zumindestens ein wenig leichter machen!

1. Zombie Shooter (2018)

Bei wem? Tiberius Film Als was? DVD, Blu-ray Wann? 07.02.2019

Worum geht’s? Verfilmung des Handyspiels „Dead Trigger“, das es 2012 auf satte 23 Millionen Downloads brachte. Der Inhalt des Spiels sowie des Films wird vom deutschen Verleihtitel maximal auf den Punkt gebracht: „Zombie Shooter“. Sprich: Knallharter Typ muss mit seiner Mannschaft in einer postapokalyptischen Welt Heerscharen von Untoten die Rübe wegballern …

Prognose: … und das war’s dann auch schon. Die Adaption wird nicht die Silberscheibe wert sein, auf die sie gepresst wurde. Warum trotzdem eine Erwähnung an dieser Stelle? Zum einen hat der Autor dieser Zeilen eine unauslöschliche Liebe zum großen blonden Chemieingenieur aus dem hohen Norden, dessen Karriere in letzter Zeit lustig zwischen C-Schrott wie „Zombie Shooter“ und A-Schrott wie „Aquaman“ schlingert. Zum anderen ist die Hintergrundgeschichte der Produktion (mit Sicherheit) 1000-mal unterhaltsamer als das Resultat – wer ein paar Minuten übrig hat, sollte unbedingt mal hier vorbeischauen!

Zombie Shooter • USA 2017 • Regie: Mike Cuff, Scott Windhauser • Darsteller: Dolph Lundgren, Autumn Reeser, Romeo Miller, Isaiah Washington, Brandon Beemer

 


„Radius – Tödliche Nähe“

2. Radius – Tödliche Nähe (2017)

Bei wem? Lighthouse Als was? DVD, Blu-ray Wann? 22.02.2019

Worum geht’s? Nach einem Autounfall kann sich Liam an absolut gar nichts mehr erinnern, er weiß nicht, was passiert ist und auch nicht, wer er ist. Er macht sich auf den Weg in die Stadt, findet aber nur Leichen mit seltsam blassen Augen vor. Zuerst glaubt der Unglückselige an einen Virus, muss dann aber erkennen, dass jeder, der sich ihm auf 15 Meter nähert, innerhalb von Sekunden tot umfällt. Bis auf eine Frau, die zwar weiß, dass sie ihn kennt, sich ansonsten aber ebenfalls an nichts erinnern kann. Die beiden finden heraus, dass die tödliche Wirkung ausbleibt, wenn sie sich nicht mehr als 15 Meter von ihm entfernt und versuchen gemeinsam das tödliche Mysterium zu ergründen …

Prognose: Tja. Der Film der beiden Kanadier Caroline Labrèche und Steeve Léonard (der 2015 in einer kleineren Rolle im Indie-Hit „Turbo Kid“ zu sehen war) lief 2017 auf dem Fantasy Film Fest und kassierte dort, wie so oft bei Titeln, die auch nur ansatzweise über den Tellerrand hinausschauen, ein eher harsches Feedback, da „voll langweilig“ und so. Andere Rezensenten sprechen wiederum von einem wunderbar unaufgeregten, erwachsenen Genrefilm. Wir neigen dazu letzterer Partei Glauben zu schenken. Trivia am Rande: Die Grundidee ist eine Kombination aus dem Finale von „Oldboy“ (2003) und einem alten „Superman“-Comic aus den 1980er-Jahren.

Radius – Tödliche Nähe • Kanada 2017 • Regie: Caroline Labrèche, Steeve Léonard • Darsteller: Diego Klattenhoff, Charlotte Sullivan, Brett Donahue, Bradley Sawatzky

 


„The City & the City“

3. The City & the City (2018)

Bei wem? Pandastorm Pictures Als was? DVD Wann? 08.02.2019

Worum geht’s? Zwei fiktive, verfeindete Städte in Osteuropa – Besźel und Ul Qoma. Den Bewohnern ist es ausdrücklich untersagt, zur jeweils anderen Stadt Kontakt aufzunehmen. Eines Tages entdeckt Inspektor Tyador Borlú in Besźel eine Frauenleiche. Die Ermittlungen führen nach Ul Quoma, wo Borlú zusammen mit Detective Dhatte versucht den Fall aufzuklären und einer Verschwörung auf die Schliche kommt, in der die sinistre Ordnungsmacht „Ahndung“ involviert ist, die mit größter Brutalität für die strikte Trennung der beiden Städte sorgt …

Prognose: TV-Adaption des 2009 erschienen, gleichnamigen und mehrfach ausgezeichneten Science-Fiction-Thrillers des britischen Schriftstellers China Miéville (im Shop), der zu den besten und interessantesten Autoren der modernen Weird Fiction gehört. Die Verfilmung wurde bereits 2015 angekündigt, im April 2018 feierte der Vierteiler in Großbritannien dann endlich Premiere und heimste überwiegend positive Resonanz ein. Man kann durchaus davon ausgehen, dass das Ding taugt, denn mit Tom Shankland stand ein Regisseur am Ruder, der bereits mehrere Schiffe („The Children“, 2008; „w Delta z“, 2007; „The Missing“, 2014) erfolgreich geschaukelt hat, Tony Grison formte unter anderem David Peaces komplexe „Red Riding“-Bücher leinwandtauglich um und mit David Morrisey ist ein stets zuverlässiger Oberliga-Spieler an Bord. Da kann eigentlich kaum was schiefgehen.

The City & the City • Großbritannien 2018 • Regie: Tom Shankland • Darsteller: David Morrisey, Ron Cook, Mandeep Dhillon, Robert Firth, Lara Pulver, Christian Camargo

 


„Repo Man“

4. Repo Man (1984)

Bei wem? Koch Media Als was? Mediabook (Blu-ray & 2 DVDs Wann? 28.02.2019

Worum geht’s? Punk Otto steckt in Geldnöten und fängt aus diesem Grund als Repossession Man (kurz: Repo Man) zu arbeiten an, das heißt, er muss nicht abbezahlte Autos zurück stehlen, was nicht ganz ungefährlich ist. Eingelernt wird er vom erfahrenen Bud. Zur selben Zeit macht ein radioaktiv verstrahlter Wissenschaftler Los Angeles unsicher, in dessen Kofferraum die Leiche von Außerirdischen liegen, die eine dermaßen hohen Strahlendosis abgeben, dass jeder, der den Kofferraumdeckel öffnet, auf der Stelle verglüht. Mehrere Geheimorganisationen sind hinter den toten Außerirdischen her, aber dann wird der Wagen von Punks gestohlen und eine hohe Belohnung auf ihn ausgesetzt. Ottos Firma und ein konkurrierendes Unternehmen nehmen die Verfolgung auf …

Prognose: Bei „Repo Man“ handelt es sich um die Hirngeburt des britischen Regisseurs, Dreh- und Sachbuchautoren, Moderatoren und Gelegenheitsschauspieles Alex Cox dessen kunterbuntes Werkverzeichnis der Autor dieser Zeilen in diesem Leben unbedingt noch mal durchackern will – allein, dass Cox Dokus über so grundverschiedene Themen wie Akira Kurosawa, Godzilla und Emmanuelle gedreht hat, spricht für den Mann. „Repo Man“ war Coxs’ Spielfilmdebüt, ein schräger, lustiger, wilder Ritt durch Absurdistan, dessen Punk-Attitüde sich auch am Soundtrack laut-scheppernd bemerkbar macht, denn da tummeln sich unter anderem Black Flag, Suicidal Tendencies oder Iggy Pop. Unglaublich, aber wahr: Der irre Trip wurde seinerzeit tatsächlich von Universal Pictures produziert und in die Kinos gehievt – wow, das waren wirklich noch ganz andere Zeiten! Bei der Mediabook-Edition von Koch Media kann man getrost davon ausgehen, mal wieder ein Premium-Produkt in den Händen zu halten – sowohl was Bild und Ton, als auch was den Inhalt angeht (Extras ohne Ende!). Also: Kaufen! Gucken! Sound aufdrehen! Nachbarn piesacken!

Repo Man • USA 1984 • Regie: Alex Cox • Darsteller: Harry Dean Stanton, Emilio Estevez, Tracey Walter, Olivia Barash, Sy Richardson, Susan Barnes, Fox Harris, Tom Finnegan

 


„Nightflyers“

… und was gibt’s im TV & Internet?

• Nightflyers, Staffel 1 – ab 01.02.2019, Netflix: Die lang erwartete Serie nach dem Kurzroman von „Game of Thrones“-Schöpfer Georg R.R. Martin.

• Russian Doll (bzw. Matrjoschka), Staffel 1 – ab 01.02.2019, Netflix: „Zeitschleifen-Comedy“ mit Natasha Lyonne aus „Orange is the New Black“. Der Trailer macht schon mal Laune – könnte taugen!

• Van Helsing, Staffel 3 – ab 03.01.2019, Netflix: Dritte Runde der Retorten-Serie um eine Vampirjägerin in einer postapokalyptischen Welt. Kennt man alles. Wirklich alles. Und alles besser.

Fear the Walking Dead, Staffel 3 – ab 07.02.2019, RTL 2: Der Ableger von TWD, der im Grenzgebiet zwischen den USA und Mexiko spielt, tauchtmit reichlich Verspätung im Free-TV auf.

• The Expanse, Staffel 3 – ab 08.02.2019, Amazon Prime: Absoluter Redaktionsfavorit – also: Anguckbefehl!

• The Walking Dead, Staffel 9 (Fortsetzung) – ab 11.02.2019, Fox: Die Lindenstraße für Horrorfans wird um ein paar Episödchen erweitert.

• The Umbrella Academy, Staffel 1 – ab 15.01.2019, Netflix: … und noch eine Superhelden-Verfilmung, dieses Mal aber auf Basis einer hervorragenden Vorlage und der Trailer macht dank einer leicht andersartigen Optik tatsächlich Lust auf mehr!

Kommentare

Bild des Benutzers Elisabeth Bösl

Juhuuu! "The City and the City" kommt! Danke für den Hinweis!

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