25. Februar 2019

Oscar-Unfug

Drei Oscars für „Black Panther“

Lesezeit: 2 min.

Drei Oscars gingen an „Black Panther“ – in den Kategorien Filmmusik (Ludwig Goransson), Kostüm- (Ruth Carter) und Produktionsdesign (Hannah Beachler und Jay Hart).

Spider-Man: A New Universe“ ist der beste animierte Spielfilm.

Paul Lamert, Ian Hunter, Tristan Myles und J.D. Schwalm gewinnen für die visuellen Effekte in „First Man – Aufbruch zum Mond“.

Soweit der Nachrichtenwert für diese Seite. Muss man nicht viele Worte drüber verlieren.

Ansonsten waren menschelnde Mittelmäßigkeit („Green Book“) und schwarzweiße Erinnerungsarbeit mit Kunstversprechen („Roma“) die Sieger des Abends bei der Oscarverleihung in der vergangenen Nacht.

Aber all das ist Makulatur angesichts der Selbstdemontage, die die „Academy“ in den vergangenen Monate hingelegt hat. Da hat sich ein wunderbar unwichtiges Drama vor unseren Augen entfaltet, wir waren quasi Zeuge, wie ein altersschwacher Dino den Weg zum Dinofriedhof zeternd zurücklegt, weil er den Tatsachen nicht ins Augen blicken kann – seine Zeit ist um.

Die Maßnahmen der Academy, in letzter Sekunde das Unvermeidliche doch noch zu vermeiden, waren in ihrer Hilflosigkeit schon fast wieder rührend, die Versuche, es allen recht zu machen im Zeitalter der sozialen Medien krachend gescheitert.

Jetzt wird das große Wehklagen beginnen und ganz gewiss wird man laut tönen, dass nächstes Jahr alles besser wird. Und vermutlich wird uns der Preis auch noch viele Jahre erhalten bleiben, schließlich leben Untote in Hollywood ganz besonders lang. Aber eigentlich müssten jetzt ein paar Kreative die Ärmel hochkrempeln und sagen: Es wird Zeit für einen neuen Preis für eine neue Zeit. Einen Preis, der nicht von einer ominösen „Academy“ verliehen wird, sondern von einer Jury aus wechselnden Personen, ganz so wie man es bei den großen Filmfestivals auf der Welt macht, auch nicht ohne Schmerzen, aber wenigstens transparent und irgendwie einsichtig.

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