10. Juli 2025

Romance: „Love Is Colder Than Death“

Nebelige Ambient-Hommage an den Noir-Film

Lesezeit: 2 min.

Romance war bei uns schon dreimal Thema („Endless Love“, „River of Dreams“, „In Every Dream Home A Heartache“) und das mit gutem Grund: Der Künster oder die Künstlerin – wer hinter dem Pseudonym steckt, ist nach wie vor unklar –, hat sich nicht ohne Grund zur Top-Adresse in Sachen Ambient entwickelt. Nirgendwo anders wabern aktuell so eindrucksvoll zwischen Traurigkeit und Melancholie pendelnde, vor innerer Spannung schier berstende Melodiebögen im dicken Lofi-Nebel aus den Boxen, keine Musik beschwört derzeit so intensiv Erinnerungen an alte Zeiten herauf, die es so nie gab.

Nach zwei Zusammenarbeiten („Wings of Desire“, „Infinite Light“) mit dem italienischstämmigen Komponisten Alessio Natalizia, der unter dem Namen Not Waving meist auf dem selben Label wie Romance tätig ist, gibt es mit „Love Is Colder Than Death“ wieder ein Solo-Album und das tolle Cover ist Programm: Mit dem neusten Output wird dem Film Noir der 1940er- und 1950er-Jahre gehuldigt. Unrasierte nach Alkohol riechende Privatdetektive, Femme Fatales, zum Untergang verurteilte Liebesaffären, regenfeuchte Gassen, verrauchte Bars, schummrige Hinterzimmer und so weiter, das ganze Programm. Allein der Opener „Too Much Love“ färbt die eigene Weltwahrnehmung innerhalb von Sekunden in kontrastreiches Schwarz-Weiß und lässt einen angespannt dasitzen, weil jederzeit die Tür auf und eine Frau dastehen könnte, die so atemberaubend schön, wie brandgefährlich ist …

Hier kann man sich alles anhören und bei Gefallen kaufen – leider nur als Digitale Version, die Vinyl-Variante war innerhalb kürzester Zeit weg und ist wohl nur noch zu unverschämten Preisen auf Discogs & Co. zu kriegen.

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