2. Januar 2020

Almost epic!

„Open World Game: The Open World Game“ nimmt das eigene Genre sympathisch aufs Korn

Lesezeit: 2 min.

Warum als Zocker mit dem üblichen Blockbuster-, Multiplayer- oder Indie-Kram ins neue Jahr starten, wenn man sich doch zur Abwechslung auch mal satirisch vergnügen kann – und das völlig kostenlos. Morning Person Games hat sich das trotz der Inflation an Titeln nach wie vor sehr beliebte Genre der Open World-Games näher angekuckt und Ende letzten Jahres ein Spiel vorgelegt, das unter dem vielsagenden Titel Open World Game: The Open World Game alles vereint, was Genrekenner vermeintlich wollen.

Na ja, alles außer opulenter HD-Grafik, aufwändigen Cutscenes oder einer detaillierten 3D-Karte. Wozu aber auch? Schließlich geht es doch bei den meisten Vertretern ohnehin unter der aufgeblasenen Oberfläche vielmehr um das nicht enden wollende Abarbeiten von teils völlig unsinnigen „Quests“ und Sammelaufträgen, um irgendwelche Skills zu erwerben und sich dem Endboss stellen zu können. Wer dieses „Leid“ kennt, kann an dieser Stelle gedanklich selbst seine liebsten Zeitfresser als Beleg einfügen.

In The Open World Game (erhältlich für PC via Steam) geht es also komplett puristisch und grafisch minimalistisch zur Sache. Wir steuern für gut 1-2 Stunden einen Cursor über eine triste 2D-Map und sind damit beschäftigt, angezeigte Icons abzugrasen um damit Punkte für unsere Skilltrees zu erlangen. Die Story wird in längeren Texten erläutert und nimmt wie jedes Detail des Spiels weder sich noch die Mechaniken ernst. Die technischen Anforderungen sind logischerweise so gering, dass praktisch jeder User mal reinzocken kann. Wer die Macher für ihren Einsatz belohnen will, kann das – wie für Open Worlds üblich – in Form eines DLC-Erwerbs tun, der um die 8 Euro kostet. Das ist allerdings völlig freiwillig.

Wer sich also eine gelungene, wenn auch nicht wirklich tiefgehende Spielesatire mit vielen unsinnigen Aufgaben gönnen will, die man leider tatsächlich so oder so ähnlich aus vielen Blockbustern kennt, sollte einen Blick riskieren. Kleine Notiz am Rande: Auf YouTube und Co. finden sich Walkthroughs von Spielern, die The Open World Game so akribisch auf Vollständigkeit gezockt haben wie bei Far Cry oder Assassin´s Creed. Das Genre entfaltet also auch im Reich der Satire seinen typischen Ethos.

Open World Game: The Open World Game • Morning Person Games • Open World/Satire • PC

Abb. © Morning Person Games

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