28. Januar 2022

Kurz-Review: „Hit-Monkey“ - Marvels affiger Killer

Die neue Marvel-Animationsserie steht nun auf Disney+

Lesezeit: 2 min.

Alle reden über Mando, und alle haben über Loki und die Hawkeyes gesprochen. Aber was ist mit Hit-Monkey? Seit 26. Januar steht die Marvel-Animationsserie über den tierischen Killer zum Streamen im Star-Bereich von Disney+, doch niemand gibt dem Affen so richtig Zucker? Nicht fair, denn die ersten zehn Folgen von „Hit-Monkey“ machen ordentlich Spaß, wenn man den Humor von „Deadpool“, den parodierenden Sarkasmus von „Archer“ sowie den deftigen Splatter von „Rick and Morty“ mag und womöglich sogar die „Guerillas“-Comics von Brahm Revel gern gelesen hat.

Die Origin des animalischen Antihelden ist ein bisschen seltsam, unterm Strich allerdings auch nicht schräger als vieles, was Marvel uns seit den 60ern vorgesetzt hat: Der menschliche Auftragskiller Bryce legt einen japanischen Politiker um, dann wollen Bryce’ Auftraggeber ihn durchs Militär beseitigen lassen. Bryce kann fliehen und wird in der Wildnis von einer Sippe Schneeaffen gesundgepflegt. Doch eine Todesschwadron des Generals erledigt Mensch und Makaken. Nur ein Affe, der Bryce schon vorher nie leiden konnte, überlebt das Massaker an der heißen Quelle – und schwört Rache. Angeleitet von Bryce’ an ihn gebundenen Geist macht der Makak sich auf, seinen Stamm zu rächen. So kommt Hit-Monkey, nur echt mit Anzug, Sonnenbrille und Knarren, einer politischen Verschwörung, der Mafia und der Polizei in die Quere …

„Hit-Monkey“ geht auf Comics zurück, die von Autor Daniel Way („Wolverine“, „Deadpool“) und Zeichner Dalibor Talajić („Deadpool killt das Marvel-Universum“) inszeniert wurden. Der affige Killer debütierte 2010 in einem One-Shot, der als Origin für die TV-Serie jetzt ziemlich werkgetreu adaptiert wurde, und trat damals direkt parallel in einer „Deadpool“-Storyline mit dem großmäuligen Söldner und Spider-Man auf. Später hatte Hit-Monkey in den Comics mit SHIELD, Dracula, Wolverine und Domino zu schaffen. Nicht die größte Marvel-Ikone und nicht das fetteste Franchise aus dem Haus der Ideen, trotzdem reicht das für eine sehr unterhaltsame, lustige, blutige und überzogene Animationsserie, die sich mit ihrem fiesen Humor und ihrer explosionsartigen plakativen Gewalt natürlich an ein erwachsenes Publikum richtet. Gastauftritte von Fat Cobra (aus dem Dunstkreis von Iron Fist und Wolvie) und Auftragskillerin Lady Bullseye (aus Daredevils Abenteuern) geben Marvel-Fans einen zusätzlichen Kick.

Die erste Episode steht zwischendurch etwas auf der Kippe, bis sich die Chemie zwischen ektoplasmatischem Hit-Man und widerwilligem Hit-Monkey eingependelt hat, und die recht stylishen Animationen könnten hin und wieder einen Tacken flüssiger sein: Trotzdem ist der animierte Affenzirkus, der im Original u. a. mit den Stimmen von Jason Sudeikis („Ted Lasso“), George Taei („Star Trek“) und Olivia Munn („The Newsroom“) daherkommt, definitiv ein paar vergnügliche Stunden Streaming-Lebenszeit wert.

Abb.: © 2021 Marvel/Disney

Hit-Monkey • USA 2021 • ca. 25–40 Min. pro Folge • Showrunner: Will Speck, Josh Gordon

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